Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski und Kollege Adam Raczek beginnen mit ihren Ermittlungen im "Polizeiruf 110".

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Wenn man aus Berlin rausfährt, immer weiter nach Osten, dann passiert es nicht, dass man plötzlich in Polen steht. Immer ist da irgendwann der Fluss Oder, der die Grenze markiert und die beiden Länder teilt.

Im Polizeiruf: Heimatliebe am Sonntag um 20.15 Uhr, ARD, ist die Spaltung recht eindeutig: Links der Oder leben die Deutschen, die auf die Polen herabschauen. Und rechts des Flusses die Polen, die die Deutschen verachten.

Weil zuerst ein Finger auf einem Feldweg liegt, später eine Scheune samt Vieh abbrennt und dann auch noch der polnische Bauer ermordet wird, pendeln die Kommissare Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Ra czek (Lucas Gregorowicz) hin und her.

Sie treffen auf Polen, die der "Nazi-Schlampe" Lenski nicht antworten wollen, und ebenso auf Deutsche, die im Nachbarland den großen Reibach machen oder den Lauf der Geschichte mit viel Geld korrigieren wollen.

Warum ihre Dienststelle eigentlich eine deutsch-polnische ist und keine polnisch-deutsche, obwohl sie doch in Polen liegt – auch diese Frage steht irgendwann im Raum. Wahrscheinlich aus Gewohnheit, meint Lenski, und das sagt mehr als viele Geschichtsstunden. Wieder einmal hat der grenzüberschreitende Polizeiruf einen ganz eigenen Sound. Wem es eher um den Krimi geht, der wird auch nicht schlecht bedient.

Der größte Dank aber gebührt jenen, die entschieden haben, dass die polnischen Schauspieler nicht synchronisiert werden. Eine andere Lösung hätte viel von der Atmosphäre zerstört. (Birgit Baumann, 24.8.2019)