Rote Karte oder nicht?

Wien – Österreichs Schiedsrichterboss Robert Sedlacek hat mit Aussagen in der "Kleinen Zeitung" vom Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Dabei wurde der Wiener folgendermaßen zitiert: "Nach einer ausgedehnten internen Diskussion wissen wir, dass es Beispiele gibt, bei denen Schiedsrichter nicht die optimale Entscheidung getroffen haben, weil sie es sich lieber angenehm machen wollten."

Weiters meinte der Präsident des Wiener Fußballverbands: "Sie wollten keine Entscheidung treffen, die nicht bei allen gut ankommt, weil sie vielleicht gegen einen Verein geht. Da wurde auf elegante Weise ein Strafstoß oder eine rote Karte nicht gegeben und somit eine etwas schlechtere Bewertung in Kauf genommen."

Bedauern

Nach der daraufhin einsetzenden Kritik relativierte Sedlacek seine Äußerungen in einem schriftlichen Statement. "Sollte die Wiedergabe einiger meiner Aussagen bzw. deren Interpretation in den Medien zu Irritation geführt haben, möchte ich mein Bedauern zum Ausdruck bringen. Die Objektivität aller Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten im Elitebereich steht für mich völlig außer Zweifel. Das habe ich ihnen auch bereits persönlich mitgeteilt."

Allerdings will Sedlacek die Fehlpfiffe der Schiedsrichter minimieren. "Es ist jedoch eine kritische interne Aufarbeitung einiger getroffener Entscheidungen nötig, um in Zukunft Topleistungen aller unserer Referees zu gewährleisten, in die ich nach wie vor volles Vertrauen habe. Gemeinsam werden wir daran arbeiten, uns ständig zu verbessern. Der VAR, der in Zukunft auch in Österreich zum Einsatz kommen soll und wird, wird den Schiedsrichtern künftig bei ihrer herausfordernden Tätigkeit als Unterstützung dienen", wurde der 64-Jährige zitiert. (APA, 23.8.2019)