2018 verursachte der Borkenkäferbefall in Österreich Rekordschäden.

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Das Umweltministerium und die Landwirtschaftskammer stocken die Fördermaßnahmen zur Wiederaufforstung auf: Ab Oktober wird die Unterstützung der Pflege von neu gepflanzten Bäumen nach einer borkenkäferbedingten Zwangsnutzung oder einem Extremwetterereignis von zwei auf drei Euro pro Baum erhöht. Das Ministerium rechnete dadurch insgesamt mit zusätzlich rund 20 Millionen Euro.

Mit diesem Schritt soll den heimischen Waldbauern bei der Wiederaufforstung geholfen werden. Die Waldbesitzer müssen jedoch unterschiedliche Baumarten pflanzen, jedenfalls keine Fichten-Monokulturen. "Je mehr die Maßnahme in Anspruch genommen wird, desto besser", sagte Umweltministerin Maria Patek.

Rekord-Schäden

2018 wurden durch Borkenkäferbefall Rekord-Schäden in einem Ausmaß von 4,4 Millionen Festmeter Schadholz verursacht. Für heuer gibt es zwar noch keine Zahlen, aber das Umweltministerium ging davon aus, dass die Summe noch weiter steigen wird. Die Förderung ist eine Einmalzahlung und setzt voraus, dass – etwa nach einen Extremwetterereignis – nicht bereits Unterstützung durch den Katastrophenschutzfonds in Anspruch genommen wurde.

"Die Holzmarktsituation ist zurzeit derart katastrophal, dass viele Waldbäuerinnen und Waldbauern keinerlei Perspektive mehr darin sehen, ihre kaputten Waldbestände wieder aufzuforsten", sagte der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger. Mit der Unterstützung für die arbeitsintensiven und teuren Pflegearbeiten sei nun "ein entscheidender Erste-Hilfe-Schritt gelungen, der neue Hoffnung gibt". An weiteren Maßnahmen werde gearbeitet.

Gegen Schadholzanfall

Mit der Förderung will man aber auch generell dem zunehmenden Schadholzanfall in Österreich entgegenwirken. "Mit den Sofortmaßnahmen unterstützen wir die Waldbesitzer bei den notwendigen Aufforstungen. Österreichs Wälder müssen klima- und zukunftsfit werden", sagte Patek. Fehlende Investitionen würden der Schutzwirkung der Wälder und der Holz-Versorgung schaden sowie zum Verlust der Erholungswirkung führen. "Mit den Sofortmaßnahmen stärken wir auch den Wald als Klimaregulator, denn weniger Forst bedeutet auch weniger CO2-Speicher." (APA, 24.08.2019)