Anne McClain war von Dezember 2018 bis Juni 2019 auf der Internationalen Raumstation. Ihre Ex-Partnerin erhebt nun den Vorwurf des Identitätsdiebstahls.

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Die Nasa untersucht eine möglich Straftat, die eine Astronautin auf der internationalen Raumstation begangen haben soll: Konkret wird der US-amerikanischen Raumfahrerin Anne McClain vorgeworfen, sie habe von der ISS aus illegal auf das Bankkonto ihrer Ex-Partnerin zugegriffen. Der Vorwurf lautet Identitätsdiebstahl, es gilt die Unschuldsvermutung.

Laut einem Bericht der "New York Times" gab Anne McClain, die im Juni nach einem sechsmonatigen Aufenthalt im All auf die Erde zurückgekehrt war, gegenüber Ermittlern zu, auf das Konto mit dem ihr bekannten Passwort zugegriffen zu haben. Sie bestritt jede böse Absicht und betonte, sie habe sich lediglich vergewissern wollen, ob mit den – noch immer miteinander verflochtenen– Finanzen des Ex-Paares alles in Ordnung sei.

Die Sache flog auf, weil die Bank auf Nachfrage der Ex-Partnerin herausfand, dass Zugriffe auf das Konto von einem Nasa-Netzwerk vorgenommen worden waren. Und zwar just zu der Zeit, in der McClain sich im All befunden hatte.

Erste Straftat im All?

Der Jurist Mark Sundahl, der Direktor des Global Space Law Center an der Cleveland State University, mutmaßte gegenüber der "New York Times", dass es sich um den ersten Vorwurf einer im All begangenen Straftat handle. Dem Medienbericht zufolge gibt es aber tatsächlich keinerlei Anhaltspunkte, dass Geld auf dem Konto abhanden gekommen ist.

Die ehemalige Partnerin McClains beschuldigte die Astronautin allerdings des Identitätsdiebstahls. In einer Beschwerde gegenüber der Nasa heißt es, dass McClains Zugriff auf das Konto vielmehr dazu gedient habe, Argumente dafür sammeln zu können, ihrer Ex-Partnerin das Sorgerecht für deren Sohn streitig zu machen. Die Untersuchungen dauern an. (red, APA, 25.8.2019)