Mit 1.400 Rapid-Fans rechnet die Polizei am kommenden Sonntag. Bleibt es bei der angekündigten Blockabfertigung, werden es wohl an die 70 Gruppen von Rapidlern werden, die die Polizei über die Absbergbrücke eskortiert.

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Wien – Wenn am kommenden Sonntag das erste Wiener Derby in Favoriten seit der umstrittenen Einkesselung der Rapid-Fans im Dezember 2018 stattfindet, werden die zu Fuß anreisenden Gästefans bei ihrem Fanmarsch in "Blockabfertigung" über die Absbergbrücke – nicht mehr über die mehrspurige Laaer-Berg-Brücke – über die Südosttangente (A23) eskortiert werden.

Wie der Sicherheitsbeauftragte des FK Austria, Andreas Trimmel, dem "Kurier" vorab verriet, sollen die Rapidler von der U1-Station Troststraße aus über die Favoritenstraße und den Alfred-Böhm-Park die A23 via Absbergbrücke queren. Auf der reinen Fußgängerbrücke sollen die Anhänger in Grün-Weiß in 20 bis 30 Personen umfassenden Gruppen langsam in Richtung Stadion gehen dürfen, wobei es zu Rückstaus kommen dürfte. Etwaige Wartezeiten seien im Alfred-Böhm-Park zu überbrücken.

Final beschlossen werden soll die neue Route am Dienstag bei einer Einsatzbesprechung der Polizei gemeinsam mit Vertretern der Vereine, des Innenministeriums und der Sicherheitsfirma Securitas. Der alternative Weg sei auch bei Europacupspielen, internationalen Testspielen und Partien gegen den LASK oder Sturm Graz üblich und von der Uefa abgenommen worden.

Überzogene Vorgehensweise

Bei dem Vorfall im Vorjahr waren laut Polizeiangaben 1.382 Fans – darunter viele Kinder – des Hütteldorfer Traditionsvereins zur Generali-Arena im zehnten Bezirk gezogen. Bei Eiseskälte wurden sie direkt vor dem Stadion umzingelt und zur Identitätsfeststellung angehalten, weil laut Polizei zuvor einige Fans Kracher, Schneebälle und Getränkedosen auf die Tangente, Österreichs meistbefahrene Autobahn, geworfen haben sollen. Diese laut Polizei "vorsätzliche Gemeingefährdung" konnte innerhalb von wenigen Minuten entschärft werden.

Da sich die mutmaßlichen Täter aber in der Masse verschanzten, bat die Polizei den gesamten Pulk zur Ausweiskontrolle – und das dauerte insgesamt sieben Stunden. Zu den Wurfgegenständen konnten keine Beweise gefunden werden. Das Wiener Verwaltungsgericht urteilte später auch deshalb, dass die stundenlange Einkesselung von Fans durch die Polizei größtenteils überzogen gewesen sei. (red, 26.8.2019)