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5G wirft wieder vermehrt Fragen zu gesundheitlichen Auswirkungen von Handystrahlung auf.

Foto: REUTERS/Stringer

Die Debatte über Handystrahlung oszilliert seit jeher zwischen medizinischen Fragen zu möglichen Auswirkungen und kruden Verschwörungstheorien. 5G hat die Diskussionen erneut aufflammen lassen. Der kommende Mobilfunkstandard steht im Verdacht, schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Bisherige Studien zeigen jedoch, dass diese Sorgen grundlos sind.

Metastudie

Die deutsche Stiftung Warentest hat mehrere Studien zu dem Thema analysiert und darüber mit Wissenschaftern, Ärzten und Behördenvertreten gesprochen. "Das Ergebnis ist beruhigend", heißt es in einer Aussendung. "Unter anderem zeigen Langzeitstudien aus verschiedenen Ländern, dass die Gesamtzahl an Hirntumoren in den letzten Jahrzehnten trotz der enormen Verbreitung von Handys nicht nennenswert gestiegen ist", so das Ergebnis. Die Organisation betont, dass man auch mit Kritikern gesprochen habe.

Der Effekt auf Spermien werde als "gering" eingestuft. Allerdings würden mehrere Studien zu diesem Thema "methodische Schwächen" aufweisen. Denn die Qualität der Spermien könne durch viele Einflüsse gemindert werden, etwa Rauchen, Chemikalien oder Pestizide.

Tipps für besorgte Konsumenten

Obwohl die Stiftung Warentest festhält, dass "kaum ein Grund zur Sorge" bestehe, gibt man besorgten Konsumenten doch ein paar Ratschläge auf den Weg, wie sie "sicherheitshalber vorbeugen" können. So lässt sich die Strahlung, die das Gehirn beim Telefonieren abbekommt, durch den Einsatz von Headsets minimieren. Außerdem sollte man sich bei schlechtem Empfang "mit dem Telefonieren zurückhalten". Denn die Sendeleistung des Mobiltelefons passt sich an die Netzstärke an.

Vor dem kommerziellen Start von 5G in Österreich werden noch weitere Studien zu dem Thema erwartet. So hat auch das Parlament eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit möglichen gesundheitlichen Folgewirkungen durch 5G beschäftigt. Die Ergebnisse sollen im Jänner 2020 veröffentlicht werden.

Die Unsicherheit der Konsumenten in Bezug auf Handystrahlung dürfte bei 5G vor allem aufgrund der höheren Datenübertragungsraten und besseren Latenzzeiten verstärkt worden sein. Im Netz kursieren dazu nun vermehrt Verschwörungstheorien und Fake-News, die das Thema immer wieder aufs Tapet bringen und auch zu häufigen Kundenanfragen bei den Mobilfunkern geführt haben. Hinzu kommt, dass einige Ärzte und Wissenschafter schon 2017 einen vorübergehenden Ausbaustopp forderten, bis die Auswirkungen von 5G vollständig erforscht sind. (br, 27.8.2019)