Bild nicht mehr verfügbar.

Lange Aufenthalte an der Ladesäule sollen künftig der Vergangenheit angehören.

Foto: Reuters

In den vergangenen Jahren und Monaten haben immer wieder in Entwicklung befindliche Akkutechnologien von sich reden gemacht, die mit höherer Energiedichte und schnelleren Ladezeiten auftrumpfen sollen.

Nun gesellt sich eine weitere zu dieser illustren Runde an Zukunftsversprechen hinzu, berichtet "Cambridge Independent". Während andere "Wunderakkus" oft noch viele Jahre von einer etwaigen Massenfertigung entfernt sind, könnte dieser aber schon recht schnell kommerziell genutzt werden.

Sechs statt 45 Minuten

Das Unternehmen Echion Technologies, eine Ausgründung der Cambridge University, hat nach eigenen Angaben eine Lithium-Batterie entwickelt, die sich enorm schnell aufladen lässt. Fortschritt könnte sie vor allem bei Elektroautos bringen. Diese schaffen zwar immer größere Reichweiten und erfreuen sich steigender Beliebtheit, jedoch dauert das Aufladen im Vergleich zum Tankvorgang bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren immer noch sehr lange.

Der Einsatz eines eigens entwickelten Materials anstelle von Graphit soll die "Elektrischen" nun auch in diesem Aspekt konkurrenzfähig machen und die Ladedauer auf sechs Minuten verkürzen, um wieder größere Distanzen fahren zu können. Dabei soll, im Gegensatz zu anderen Materialien, kein erhöhtes Sicherheitsrisiko gegeben sein. Derzeit müssen E-Autos, zumindest für eine adäquate Reichweite, zumindest 30 bis 45 Minuten an einer Schnellladesäule stehen. Vollaufladungen dauern deutlich länger.

Kommerzialisierung schon für nächstes Jahr geplant

Über die genaue Zusammensetzung des Materials schweigt sich Echion allerdings aus. Bekannt ist nur, dass es in Pulverform erzeugt wird. Aktuell kann das Unternehmen etwa einen Kilogramm davon pro Tag herstellen, was ungefähr die Menge ist, die für die Produktion der Akkuzellen eines Fahrzeugs benötigt wird.

Das soll sich aber bald ändern. Aktuell arbeitet man an der Skalierung des Produktionsprozesses, um künftig tausende Tonnen des Materials in Fabriken herstellen zu können. Einen Prototyp des fertigen Produkts gibt es bereits. Schon Anfang 2020 will man die eigene Erfindung kommerzialisieren. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen bereits produktive Gespräche mit mehreren Auftragsfertigern geführt und sucht aktuell Mitarbeiter für die künftige Vermarktung. Zudem ist man eine Kooperation mit Vantage Power eingegangen, das im Bereich der Elektrifizierung und Vernetzung von Bussen und Lastfahrzeugen tätig ist. (red, 12.9.2019)