Auch muslimische Männer müssen fortan angeben, ob sie unverheiratet, geschieden oder verwitwet sind.

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Das Wort "Jungfrau" muss in Bangladesch fortan aus muslimischen Heiratsurkunden für Frauen gestrichen werden und wird durch "unverheiratet" ersetzt. In einem wegweisenden Urteil hat der Oberste Gerichtshof die bisherige Praxis als "erniedrigend und diskriminierend" bezeichnet.

Bisher musste eine Frau bei ihrer Hochzeit immer "jungfräulich", "verwitwet" oder "geschieden" als Selbstdefinition ankreuzen. Künftig müssen sowohl Männer als auch Frauen zwischen den Optionen "unverheiratet", "geschieden" und "verwitwet" entscheiden.

Bestimmung wurde 1961 eingeführt

Die gesamte Urteilsverkündung wird für Oktober erwartet, bisher wurde nur ein kurzes Statement des stellvertretenden Generalstaatsanwalts Amit Talukder veröffentlicht. Menschenrechtsaktivisten hatten seit der Einführung des Gesetzes im Jahre 1961 gegen die Bestimmung demonstriert, da es die Privatsphäre von Frauen einschränke.

Bangladesch ist das drittgrößte mehrheitlich muslimische Land der Erde. Rund 90 Prozent der 168 Millionen Bewohner sind Muslime. (red, 27.8.2019)