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Jürgen Klopp: "Früher hatten wir Skispringen, Abfahrtslauf, Biathlon".

Foto: REUTERS/Murad Sezer

Liverpool – Liverpool-Teammanager Jürgen Klopp lehnt Pläne für eine Super League im europäischen Fußball rigoros ab. Er hoffe, dass es sie "nie geben" werde, sagte der Champions-League-Sieger im Interview mit dem kicker. Der 52-Jährige verstehe den wirtschaftlichen Anreiz einer Super League, "aber warum sollten wir ein Setz-System schaffen, bei dem zehn Jahre in Folge Liverpool gegen Real Madrid zu sehen ist? Wer will das jedes Jahr sehen?"

Auch die seit dem vergangenen Jahr erstmals ausgetragene Nations League für Nationalmannschaften ist dem Champions-League-Sieger ein Dorn im Auge. "Die Jungs müssen nicht nur immer hin, die Besten müssen auch noch jedes Mal auf den Platz und am besten 90 Minuten drauf bleiben. Dieses System wird nicht auf lange Sicht funktionieren. Da muss man – muss man! – drangehen."

Klopp kritisierte zudem die Vergrößerung einzelner Wettbewerbe. "FIFA und UEFA bauen ja noch die Turniere für mehr Teilnehmer aus. Offenbar besteht die Angst vor einem Tag ohne Fußball." Klopp befürchtet, dass aus Sicht der Fans eine Übersättigung durch das zusätzliche Angebot entsteht. "Irgendwann sagt das Publikum: 'Das schaue ich mir nicht an, das nicht, und das auch nicht'. Wir hatten früher im Winter zwei, drei Wochen ohne Fußball. Da hatten wir Skispringen, Abfahrtslauf, Biathlon", sagte Klopp. (sid, 27.8.2019)