Ein August geht zu Ende, in dem wir einiges gelernt haben. Zuletzt hat sich ja auch die Sache mit den Wahlen als jahrzehntelanges Missverständnis herausgestellt: Es ist nicht einfach so, dass wir in der Wahlkabine ein Kreuzerl bei einer Partei machen, um die politischen Mehrheitsverhältnisse in der Volksvertretung und zum Zwecke einer Regierungsbildung zu klären, vielleicht auch jemanden mit einer Vorzugsstimme bedenken, eventuell sogar den Spitzenkandidaten/die Spitzenkandidatin einer Partei.

Kreuzerl machen in der Wahlkabine.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Nein, wenn wir zur Wahlurne schreiten, legen wir unser kleines geliebtes Land in die Hände eines, na ja, Auserwählten. Seine große und schwere Aufgabe ist es, das Volk stolz und froh zu machen.

Neben unserer moralischen Erbauung hat der Politiker von heute die Aufgabe zu unterhalten. Da hinken wir im kleinen geliebten Land allerdings etwas hinten nach. Nicht zuletzt, weil es mit der Polizeikavallerie, angeführt von einem mit Draculas Mantel angetanen Innenminister, ja nun doch eher nichts wird. Sehr fad.

Vom nächsten Kanzler erhoffen wir, dass er seine Fußerl demnächst auf den Couchtisch des Papstes legt (was bei einer nur hin und wieder ein Blattl Salat essenden Kanzlerin allerdings noch netter ausschauen tät'). Witze über das Aussehen von Gattinnen von Regierungschefs anderer Länder sind auch immer ziemlich lustig. Und den eigenen Wald wird man ja bitte auch noch anzünden dürfen. (Gudrun Harrer, 27.8.2019)