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Foto: U.S. Customs and Border Protection via AP

Der junge Palästinenser Ismail B. Ajjawi will in den USA an der renommierten Harvard-Universität studieren. Social Media-Postings könnten ihm nun einen Strich durch die Rechnung machen. Doch die Inhalte stammen nicht von ihm selbst, sondern von Freunden, weshalb der Fall nun hohe Wellen schlägt.

Visum storniert

Wie "The Harvard Crimson" berichtet, war der 17-Jährige am vergangenen Freitag nach seiner Ankunft am Boston Logan International Airport stundenlang von Beamten befragt worden. Sein Smartphone und Laptop seien durchsucht worden. Danach sei sein Visum storniert worden und er musste in den Libanon zurückkehren.

Ein Sprecher der US-Grenzschutzbehörde teilte der Zeitung auf Anfrage mit, dass Ajjawis Einreise in die USA "unzulässig" sei. Das habe die Befragung ergeben. Nach Angaben des jungen Palästinensers sei er konkret von einer Beamtin immer und immer wieder zu seiner Religion befragt worden. Die Beamtin habe auch sein Smartphone und Laptop für gut fünf Stunden durchsucht. Nach dieser Durchsuchung sei Ajjawi zu den Social Media-Aktivitäten von Freunden befragt worden. Die Frau habe den jungen Studenten angeschrien und behauptet, dass es Personen unter seinen Social-Media-Freunden gebe, die politische Positionen gegen die USA gepostet hätten. Er selbst beteuerte allerdings, dass er nie derartige Beiträge verfasst hätte und nicht die Ansichten dieser Personen teile.

Harvard versucht Fall zu lösen

Ein Sprecher der Universität erklärte, dass man in Kontakt mit der Familie des Studenten sowie mit den Behörden stehe, damit Ajjawi rechtzeitig vor Unibeginn am 3. September doch noch in die USA zurückkehren könne. Harvard hat für solche Fälle eigene Anwälte, die auf Einwanderungs- und Aufenthaltsrecht spezialisiert sind. Der 17-Jährige wird außerdem von der Non-Profit-Organisation AMIDEAST unterstützt, von der er auch ein Stipendium in den USA erhielt. (red, 28.8.2019)