Die Aufstiege sind teilweise schweißtreibend, aber überwiegend gut versichert.

Foto: Birgit Eder

Das tiefblaue Wasser des Lünersees ist während der Bergtour immer wieder zu sehen.

Foto: Birgit Eder

Der Fels ist brüchig, aber überwiegend gut versichert.

Foto: Birgit Eder

In der Tiefe ist der Brandner Gletscher zu sehen.

Foto: Birgit Eder

Das Alpenleinkraut (Linaria alpina) ist unterwegs häufig zu sehen. Es war die Lieblingspflanze von Carl von Linné. Daher hat er ihr seinen Namen gegeben.

Foto: Birgit Eder

Auf dem Rückweg lohnt die Rast am Schotterstrand des Lünersees.

Foto: Birgit Eder
Karte: Der Standard

Diese alpine Tour führt über das Brandnertal auf die Schesaplana, einen Grenzberg zwischen Vorarlberg und der Schweiz. Es handelt sich dabei um den höchsten Gipfel im Rätikon. Der Bergtourismus hat im Brandnertal eine lange Tradition. Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es hier immer mindestens zehn Bergführer. Damit sie mehr Leute auf einmal zum Gipfel bringen konnten, haben sie das Plateau künstlich mit Sprengstoff vergrößert. Bis heute ist die Schesaplana ein äußerst gut besuchtes Ziel.

Bequemer per Bahn

Der Aufstieg zum Lünersee kann bequem mit der Seilbahn oder über den Böser-Tritt-Steig erfolgen. Neben der Talstation der Lünerseebahn stehen Schilder und weisen den Weg. Zuerst führt er über zahlreiche Serpentinen, dann über ein Geröllfeld bis zu einer gut gesicherten Felswand. In knapp einer Stunde erreichen wir den Lünersee.

Der Weg nach links führt zur Douglasshütte, wir dagegen gehen rechts in Richtung Totalphütte. Am Ende des Sees beginnt ein Steig durch eine geröllige Rinne mit Latschengebüsch, danach wird es steiler. Bei der Totalphütte – nach einem Lawinenabgang herrscht eingeschränkter Betrieb – sollte man unbedingt die Wasserflaschen auffüllen.

Stau vor der Südwand

Der folgende Aufstieg ist moderat und bringt uns über ein karges Hochtal in Richtung Schesaplana-Südwand. Hier werden alte Schneefelder gequert. Immer wieder wechseln steile Passagen mit flachen Wegstücken ab. Wir ignorieren alle Abzweigungen und bleiben auf dem rechten Weg. So gelangen wir zu einem Nadelöhr, wo quer durch die Wand ein langes Seil gespannt ist. Wenn hier Leute absteigen, sollte man entweder warten oder etwas oberhalb ohne Seilversicherung aufsteigen.

Wir gelangen auf einen breiten Rücken und betreten die Schweiz. Von der Grenztafel braucht man nur noch wenige Minuten bis zum Gipfel. Nach einer Rast nimmt man denselben Weg zurück zur Totalphütte, wo man eine weitere Pause einlegen kann. Die letzten Höhenmeter lassen sich wieder mit der Seilbahn abkürzen. (Birgit Eder, 29.8.2019)