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Lima – Archäologen haben im Westen Perus die sterblichen Überreste hunderter Kinder und Jugendlicher entdeckt, die offenbar in präkolumbischer Zeit geopfert wurden. Laut dem Team um Ausgrabungsleiter Feren Castillo könnte es sich um die weltweit größte Begräbnisstätte für rituelle Kinderopfer handeln.

Foto: APA/AFP/Programa Arqueologico Huanchaco

Bislang wurden in der Fundstätte nahe dem Küstenort Huanchaco die Überreste von 227 Menschen im Alter zwischen vier und 14 Jahren freigelegt. Die Forscher schreiben sie der Chimú-Kultur zu, die ab Mitte des 13. Jahrhunderts 200 Jahre lang entlang der Küste des heutigen Peru existierte. Um 1470 fiel das Chimú-Reich der kriegerischen Expansion der Inka zum Opfer und wurde in deren Staat eingegliedert.

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Laut den Archäologen weisen die über 500 Jahre alten Gebeine Spuren auf, die darauf hindeuten, dass die Kinder während einer Zeit starker Niederschläge getötet wurden. Castillo glaubt daher, dass der Fund in einem klimageschichtlichen Kontext steht: Die massenhaften Opferungen könnten durchgeführt worden sein, um während einer besonders starken Phase des El Niño-Phänomens die Regengötter zu besänftigen. (red, APA, 28. 8. 2019)

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