Foto: Control
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Das Spiel gilt als das neue Vorzeigeobjekt für Nvidias RTX-Raytracingtechnologie. Aber auch sonst gab es gute Gründe, warum viele Gamer gespannt auf den Release von Control gewartet haben. Denn immerhin steht hinter dem Werk das Studio Remedy Entertainment, die Schöpfer von Max Payne und Alan Wake.

Nun sind die ersten Rezensionen zu dem Third-Person-Shooter erschienen. Und sie bescheinigen ihm, nicht nur ausgesprochen seltsam, sondern auch ziemlich gut zu sein. Eine Zusammenfassung anhand der Berichte von PC Gamer, Gamespot und Rock Paper Shotgun.

Control Remedy

Durchgeknallte Welt

Was alle Rezensionen gemeinsam haben ist, dass sie die mysteriösen bis schrägen Aspekte des Spieles betonen. Erwähnt wird etwa der Kampf gegen "The Clog", eine lebendig gewordene Rohrverstopfung, die dringend beseitigt werden muss, damit der geplagte Hausmeister endlich auf Urlaub gehen kann. Es ist nur eine der seltsamen, aber nie wirklich erklärten Ereignisse, die sich in einer "wandelnden Betondschungel-Dimension", die dem Game als Setting dient, abspielen.

Es ist eine Welt, in der eine überbordend bürokratische Regierung das Zepter in der Hand hat und manche Menschen plötzlich spontan Superkräfte entwickeln. Diese betreffen auch den Spieler, in der Rolle von Jesse Faden, einer Mitarbeiterin des Federal Bureau of Control. Die Fähigkeiten fließen in das von den Testern gelobte Kampfsystem ein. Bösewichte werden etwa nicht nur mit konventionellen Waffen bekämpft, man kann sie auch dank telekinetischer Begabung mit diversen Gegenständen bewerfen oder Umgebungen zerstören und sich etwa mit einem Schild aus schwebenden Trümmern vor Angriffen schützen.

Control Remedy

Gesellschaftskritik und Humor

Die Welt des Spieles ist voll mit real gewordenen Verschwörungstheorien und urbanen Legenden. Geister sind real, Alienentführungen haben stattgefunden. Ein Auftrag scheint verrückter als der andere. Eine durchgeknallte Diskette schießt mit Bürobedarf um sich und ein Kühlschrank macht ganze Gebäude dem Erdboden gleich, wenn er nicht unter Beobachtung steht. Eine mysteriöse Kraft verwandelt FBC-Mitarbeiter in rot glühende Monster.

Untermalt wird das Setting von Gesellschaftskritik, gewagten Sprachexperimenten und auch einigen humoristischen Einlagen. In eine große Erzählung wollen sich die vielen kleinen Geschichten nicht zusammenfügen, dennoch fühlen sich die Tester von der chaotischen Welt in ihren Bann gezogen. Wenn man eine Schwäche ausmacht, dann ist es Jesse Faden selbst, deren Persönlichkeit kaum ergründet wird.

Control Remedy

Die Gegner werden graduell mächtiger, einem Problem, dem man sich aber durch das Sammeln von Erfahrung stellen kann. Man lernt neue Superkräfte und kann diese ausbauen. Dazu lassen sich auch neue Waffen bauen. Munition gibt es nicht, stattdessen funktionieren die Schießprügel, wie auch die telekinetischen Kräfte mit eigenen Energieleisten, die sich nach kurzer Zeit wieder aufladen. Fadens limitierte Lebenspunkte und die recht kluge KI sorgen dafür, dass man Kämpfe nicht einfach durch wildes Herumballern bestehen kann. Manche Areale sind ausgesprochen herausfordernd und verlangen mehrere Versuche, dennoch fühlt sich das Game selten repetitiv an.

Grafisch zeigt sich Control auch ganz ohne RTX-Einsatz ordentlich inszeniert. Über die akustische Untermalung schreiben die Tester nicht viel, sie fällt also zumindest nicht störend auf.

Schräg aus Überzeugung

Insgesamt loben die Tester das Game vor allem dafür, dass es sich voll auf seine eigenen Seltsamkeiten einlässt und gleichzeitig einen regelrechten Chaos-Simulator mitliefert. Auch wenn es an einem überzeugenden, großen Handlungsbogen fehlt und nicht alle Tester Lust auf die zahlreichen Nebenquests bekommen haben, wird man durchgehend gut und vor allem sehr originell unterhalten. (gpi, 29.08.2019)

Hinweis: DER STANDARD wird in naher Zukunft eine Rezension zu Control veröffentlichen.

Control ist am 27. August für PC (Epic Store), Playstation 4 und Xbox One erschienen.