Hansi Hinterseer verdanken wir die sogenannten "Da wo"-Konstruktionen (als Titel seiner Erfolgsfilme: "Da wo die Berge sind", "Da wo das Glück beginnt"...).

Dem nun ernstlich beginnenden Wahlkampf verdanken wir jetzt eine Flut von "Einer, der"-Konstruktionen in Form von Slogans auf Großplakaten. Wobei bemerkenswerte Übereinstimmungen zwischen den vorläufig geschiedenen Parteien Türkis und Blau feststellbar sind. Sebastian Kurz ist demnach "einer, der auf unsere Werte schaut", was aber leicht abgeändert auch für Norbert Hofer gilt: "einer, der unsere Werte noch lebt".

Norbert Hofer und Herbert Kickl bei der Präsentation der Plakate zur kommenden Nationalratswahl.
Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Ein wirklicher Gleichklang der Seelen besteht aber zwischen Sebastian Kurz und Herbert Kickl, die beide von sich auf Plakaten behaupten (lassen): "einer, der unsere Sprache spricht".

Das mit "unserer" Sprache ist bereits etwas älter, denn das hat schon Jörg Haider behauptet. Ebenfalls nur leicht abgewandelt konnte man auch über Heinz-Christian Strache schon lesen: "der Einzige, der unsere Sprache spricht". Wie volksnah die Strache-Sprache ist, war ja dem Ibiza-Video zu entnehmen: "Bist du deppert, is die schoaf!", "die größten Huren" und "Schneebrunzer".

In Wirklichkeit wäre ja etwas anderes verlangt als "einer, der unsere Sprache spricht" oder "unsere Werte lebt", sondern "einer, der einen guten Regierungsjob macht und uns nicht allzu sehr auf die Nerven geht". (Hans Rauscher, 28.8.2019)