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Während Magenta (T-Mobile) und "3" schon kleine 5G-Netze gestartet haben, muss Marktführer A1 damit noch warten. Er darf seine im Frühjahr erworbenen Lizenzen erst ab dem 1. Jänner 2020 nutzen. Dann soll es aber schnell gehen. Angebote für Privatkunden soll es im ersten Quartal geben, und zwar mit einer beachtlichen Geschwindigkeit von 1 Gbit/s und einer Reaktionszeit von rund zehn Millisekunden – die Daten können so fast in Echtzeit übermittelt werden, das macht das Netz zum Beispiel attraktiv für den Betrieb ferngesteuerter Fahrzeuge, Präzisionsroboter oder für Onlinespiele. Wie bei der Konkurrenz wird es vorerst wenige Orte geben, wo 5G genutzt werden kann. Der flächendeckende Ausbau "wird noch einige Jahre brauchen", heißt es dazu.

Zwischen 300 und knapp 900 Mbit/s

Am Donnerstag lud A1 Journalisten in sein Technologiezentrum im Wiener Arsenal und zeigte dort, was derzeit mit 5G möglich ist. Dafür wurden Geschwindigkeitsmessungen mit dem Mate 20 5G von Huawei durchgeführt. A1 verkauft das Handy bereits, obwohl es weder 5G noch einen Tarif für Privatkunden anbietet. Immerhin kann das Smartphone auch LTE und andere ältere Mobilfunkstandards. Die Messungen zeigten, dass 5G in Gebäuden Geschwindigkeiten zwischen 400 und knapp 900 Mbit/s bietet. Derzeit werden mit 4G Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s angeboten.

5G von A1 kann schon 870 Mbit/s.
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Vorteile dürfte 5G privaten Nutzern neben höheren Geschwindigkeiten überall dort bringen, wo viele Menschen zusammenkommen und gleichzeitig online sein wollen. So eignet sich 5G zum Beispiel ideal dafür, auf einem Open-Air-Konzert oder bei einem Fußballspiel im Stadion keinen Besucher mehr netztechnisch im Regen stehen zu lassen.

Network-Slicing

Bei 5G gibt es nicht ein Netz für alle, sondern viele virtuelle Netze, die bestimmte Anforderungen erfüllen. Dieses Prinzip nennt man Network-Slicing. Manche Anwendungen verlangen möglichst große Datenübertragungsraten, andere haben nur kleine Datenmengen zu übertragen, die aber mit möglichst geringer zeitlicher Verzögerung ankommen müssen, beispielsweise bei der Steuerung von Drohnen und Robotern in Fabriken oder der Vernetzung selbstfahrender Fahrzeuge.

Die 700 MHz

Anfang des kommenden Jahres werden weitere 5G-Frequenzen versteigert. Die 700-MHz- Frequenzen eignen sich für den Flächenausbau, während die im März versteigerten Frequenzen (3,4 bis 3,8 GHz) hohe Bandbreiten bieten, aber nicht optimal in Gebäuden genutzt werden können. (sum, 29.8.2019)