"Ivan Marquez" (links) und "Jesús Santrich" (rechts) wollen den bewaffneten Kampf gegen Kolumbiens Regierung wieder aufnehmen.

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Bogota – Ein früherer Kommandant der Guerillaorganisation Farc will den Kampf gegen die kolumbianische Regierung wieder aufnehmen. In einer Videobotschaft trat Luciano Marin Arango alias "Ivan Marquez" in der Nacht auf Donnerstag gemeinsam mit etwa 20 bewaffneten Soldaten auf. Es beginne "eine neue Etappe des Kampfes", las Marquez aus einem Manifest vor.

Die frühere Nummer Zwei an der Spitze der Farc war seit über einem Jahr untergetaucht. An seiner Seite stand der ehemalige Guerilla-Kommandant Seuxis Hernández Solarte alias "Jesús Santrich", der wegen Drogenhandels international zur Fahndung ausgeschrieben ist.

Die kolumbianische Regierung habe den Friedensvertrag mit der Farc verraten, hieß es in der Botschaft weiter. Die Gruppe um Marquez werde "zu den Waffen zu greifen", um sich gegen die Unterdrückung seitens der Regierung zu wehren. Man sei bereit, mit der kleineren Rebellenorganisation ELN zusammenzuarbeiten.

Londono auf der "Seite des Friedens"

Der frühere Farc-Chef Rodrigo Londono lehnte die Wiederaufnahme des Kampfes ab. "Die große Mehrheit hält sich an die Abmachungen. Trotz aller Schwierigkeiten stehen wir auf der Seite des Friedens", schrieb er auf Twitter.

Ende 2016 hatten die linke Farc und die kolumbianische Regierung den jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit rund 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen per Friedensvertrag beendet. Die Rebellen legten die Waffen nieder und sollen nun ins Zivilleben zurückkehren. Allerdings werfen die Ex-Guerilleros der Regierung immer wieder vor, ihre Verpflichtungen nicht zu erfüllen, die Ex-Rebellen nicht ausreichend zu unterstützen und zu schützen. (APA, 29.8.2019)