Bis zu einer Million Euro sollen Erbschaften und Geschenke weiter steuerfrei bleiben, sieht der SPÖ-Plan vor.

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Der Vorschlag ist eigentlich schon ein paar Jahre alt. Doch seitdem die SPÖ in der vergangenen Woche ihr altes Konzept für die Einführung der Erbschaftssteuer reaktivierte, kochen die Emotionen im Wahlkampf hoch. Was schlagen die Sozialdemokraten vor:

  • Bis zu einer Million Euro sollen Erbschaften und Geschenke weiter steuerfrei bleiben. Wird die Wertgrenze überschritten, fällt erst für jeden Euro, der darüber liegt, Erbschaftssteuer an.
  • Diese Wertgrenze wird aus Sicht des Erben errechnet: Dabei werden Erbschaften und Geschenke in den vergangenen zehn Jahren zusammengerechnet, wobei erst Summen ab 10.000 Euro zählen.
  • Der Steuersatz würde bei 25 Prozent liegen: Wer eine Million und zehn Euro erbt, würde 2,5 Euro Steuer zahlen. Der Tarif würde aber progressiv ansteigen, auf über 35 Prozent ab zehn Millionen.

Begünstigte Betriebsübergabe

  • Der ursprüngliche Plan der SPÖ, der aus dem Jahr 2014 stammt, sah für Unternehmen keine Ausnahmen vor. Das ist jetzt anders. Analog zur Erbschaftssteuer in Deutschland soll es eine begünstigte Betriebsübergabe geben, bei der lediglich 15 Prozent des Betriebsvermögens einer Besteuerung unterworfen werden, wenn der Betrieb mindestens fünf Jahre fortgeführt wird und der Mitarbeiterstock erhalten bleibt.
  • Kritik am Plan kam von der Industriellenvereinigung: Dort warnte man vor der Zerstörung von Arbeitsplätzen, weil auch Unternehmen besteuert werden sollen. Die FPÖ kritisierte die Einführung einer neuen Abgabe und prophezeite: Kommt die Erbschaftssteuer, werde sie nichts bringen, weil Reiche das Land verlassen würden. (red)