Der Mann soll eine Notarztjacke getragen haben.

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Saarburg – Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken in Deutschland ermittelt gegen einen Krankenpfleger wegen fünffachen Mordes und zweifachen Mordversuchs. Der Mann soll Patienten nicht verordnete Medikamente gegeben haben, um sie dann reanimieren zu können, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Zuerst hatte der Saarländische Rundfunk darüber berichtet.

Seit drei Jahren wird ermittelt

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft begannen die Ermittlungen gegen den Mann im Juni 2016. Damals sei er in den frühen Morgenstunden auf eine Intensivstation des Krankenhauses in Saarburg gekommen und habe sich als Notarzt ausgegeben. Gegenüber dem Personal habe er gesagt, er müsse an einem Patienten eine besondere Untersuchung durchführen. Dabei habe er eine Notarztjacke getragen, einen Defibrillator sowie einen Monitor dabei gehabt. Zu der Behandlung kam es aber nicht, der Mann wurde vorläufig festgenommen. Eine Überprüfung habe ergeben, dass er eigentlich als Pfleger auf einer Intensivstation im Uniklinikum Homburg arbeitete und dort nicht zur Nachtschicht erschienen war.

Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, wurden bei den Ermittlungen sieben Leichen exhumiert und toxikologisch untersucht. Bei sechs früheren Patienten seien Wirkstoffe gefunden worden, die nicht ärztlich verordnet gewesen und potenziell tödlich seien. Die mutmaßlichen Taten sollen sich im Zeitraum März 2015 bis 2016 März ereignet haben. Der Mann habe von Jänner 2015 bis März 2016 in einer Klinik in Völklingen gearbeitet. (APA/dpa, 30.8.2019)