Honda ist recht umtriebig in der Formel-1, stellt in dieser Saison etwa die Motoren für Red Bull und Toro Rosso. Wenig überraschend also, dass die Japaner auch bei ihrer Straßenflotte um Sportlichkeit bemüht sind. Weil Käufer derzeit gerade auf Kompakt-SUVs stark abfahren, hat man sich nun dieses Segment vorgenommen.

Der Honda HR-V Sport ist spritzig und bietet auch genug Platz.
Foto: Andreas Stockinger

Vier Jahre nach Verkaufsstart hat der HR-V neben einem sportlichen Schliff auch eine verbesserte Motorisierung erhalten. Wir haben den japanischen Kraftlackl auf einer Fahrt nach Krakau getestet, Abstecher in mährische und südpolnische Dörfer inklusive.

Von außen präsentiert sich das Auto formschön. Fast überall, wo es Sinn ergibt, werden schwarze Akzente gesetzt: Frontspoiler, Seitenschweller, Felgen, Radkastenverkleidungen, hintere Stoßdämpfer, vordere Chromspange, Außenspiegelkappen, um nur die markantesten Stellen zu nennen.

Der Innenraum des Honda.
Foto: Andreas Stockinger

Ein lautes Uiihh entschlüpft meiner besseren Hälfte nach Öffnung der Wagentür. Innen setzt Honda auf sattes Rot: Große Teile der Sitze und die Mittelarmlehne sind mit dunkelrotem Leder bezogen. Im gleichen Farbton sind Mittelkonsole und Armaturenbrett gehalten, allerdings aus Kunststoff. Mit angedeuteten Ziernähten wird versucht, eine Anmutung von Leder zu schaffen, was beim ersten Hinschauen auch klappt.

Schlüssel statt Knopferl

Ein Startknopf fehlt, der Motor wird per Schlüsseldreh gestartet. Unser Testauto ist mit einem Schaltgetriebe ausgestattet. Statt eines 130-PS-Saugbenziners ist unter der Motorhaube ein 1,5-Liter-Turbobenziner verbaut, der es auf 182 PS bringt – Kraft genug, um selbst auf steileren Abschnitten über den Asphalt zu fliegen. Mit 31.790 Euro liegt die Sportversion preislich um knapp 10.000 Euro über dem Einstiegsmodell.

Abseits der Autobahn zeigt sich in den teils engen Gassen südmährischer Kleinstädte die Wendigkeit des HR-V Sport, der mit 4335 mm Länge und 2019 mm Breite (inkl. Seitenspiegel) kein Winzling ist. Diverse serienmäßig eingebaute Helferlein wie Spurhalteassistent, adaptiver Tempomat und Navi erleichtern die Fahrt, wobei sich das Navi mitunter verliert, etwa wenn es von einer Autobahn, die es inzwischen gibt, noch nichts weiß.

470 Liter passen in den Kofferraum des Honda HR-V.
Foto: Andreas Stockinger

Dennoch, Krakau kann man nicht verfehlen. 6,5 Liter auf 100 km haben wir im Durchschnitt verbraucht. Überdurchschnittlich ist übrigens das Platzangebot im HR-V Sport: Bei den Stühlen im Fonds kann man die Lehnen nicht nur getrennt voneinander umlegen, sondern – wie im Kino – auch die Sitzflächen nach oben klappen. Dann hat der HR-V Sport neben dem 470-Liter-Kofferraum quasi eine zweite Staukammer. In dieser haben wir ganz locker unser Faltrad untergebracht. (Günther Strobl, 20.9.2019)