Die Gleise zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse sind wieder frei

Foto: APA/ ROLAND SCHLAGER

Die Wiener U-Bahn-Linie U4 fährt ab Montag wieder auf der gesamten Strecke zwischen Heiligenstadt und Hütteldorf. Die sanierungsbedingte Teilsperre zwischen Längenfeldgasse und Karlsplatz ist damit aufgehoben. Allerdings halten die Züge weiterhin nicht in der Station Pilgramgasse. Diese bleibt wegen der Arbeiten für die U2-Südverlängerung noch bis Ende Jänner 2020 gesperrt.

Technik erneuert und Schienenanlagen gebaut

Der U4-Abschnitt zwischen Längenfeldgasse und Karlsplatz war in den vergangenen zwei Monaten von Grund auf saniert worden. Nicht nur die Technik wurde auf den neuesten Stand gebracht, sondern auch knapp 8400 Meter neue Schienen verlegt. Auch der gesamte Gleisunterbau, der noch aus der Zeit Otto Wagners stammt, wurde erneuert. Die Wiener Linien haben die Generalsanierung der als störanfällig geltenden grünen Linie schon vor geraumer Zeit in Angriff genommen. Der Westast zwischen Meidling und Hütteldorf ist bereits seit längerem erledigt. Nach insgesamt 200 Testfahrten ist nun auch der Abschnitt zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse wieder frei.

Das Projekt "NeuU4" ist das bisher größte Sanierungsprojekt in der Geschichte der Wiener U-Bahn. 335 Millionen haben die Stadt Wien und die Wiener Linien in die Modernisierung investiert. Unter anderem sollen neu gebaute Gleise einen Gleiswechsel in Störfällen ermöglichen. Bis zum endgültigen Abschluss des Großprojekts, der für 2024 geplant ist, rechnen die Wiener Linien mit keinen weiteren Beeinträchtigungen für die Fahrgäste.

Sanierung der U6-Station Nussdorferstraße ebenfalls abgeschlossen

Neben der U4 Teilsperre ist seit Montag auch die U6-Station Nussdorfer Straße wieder freigegeben. Sie ist die letzte von insgesamt sechs der denkmalgeschützten U6-Stationen, die in in den vergangenen Jahren renoviert wurden. Die Stiegen der historischen Station wurden komplett abgetragen und neu errichtet. 50 Millionen Euro haben die Wiener Linien in die U6 Sanierung investiert.

Pünktlich zu Schulstart nimmt auch die jüngste Straßenbahn-Linie den Betrieb auf. Die Linie 11 fährt ab Montag zwischen Simmering und Favoriten auf und stärkt damit die Verbindung zwischen den beiden Bezirken. Der 11er wird in einem Spitzenintervall von drei bis vier Minuten unterwegs sein. "Das Jahr der Straßenbahn lässt im Süden Wiens die Bezirke näher zusammenrücken.", freut sich Bürgermeister Michael Ludwig.

Linke Wienzeile ab Montag gesperrt

70 Millionen Euro sollen bis nächstes Jahr in den weiteren Ausbau der des Bim- und Busnetzes investiert werden, kündigte Stadträtin Ulli Sima an. Neben der Straßenbahn 11 wurde auch bereits die Straßenbahn 71 bis Kaiserebersdorf verlängert und es sollen weitere Ausbauprojekte folgen. "Mit einem besseren Angebot werden die Menschen zum Umsteigen auf die Öffis motiviert und je mehr Wege die Wienerinnen und Wiener mit den Öffis zurücklegen, desto besser für die Umwelt.", sagt Sima.

Während es im Öffiverkehr also schneller gehen sollte, könnte es im Autoverkehr auf der linken Wienzeile ab Montag um einiges langsamer vorangehen. Bis Mitte Dezember ist ein Fahrstreifen gesperrt, weil auf der Teilstrecke zwischen Getreidemarkt und Köstlergasse ein Fahrradweg in beide Richtungen gebaut wird. Je nach Baufortschritt sollen Teile der Strecke sukzessive wieder für den Verkehr freigegeben werden. (APA, red 2.9.2019)