Doris Sayn-Witttgenstein steht auch in der AfD nicht in der Mitte, sondern am rechten Rand. Nun soll sie aus dem Bild gedrängt werden.

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Im internen AfD-Konflikt um die aus der Partei ausgeschlossene Doris Sayn-Wittgenstein gibt es eine neue Wendung. AfD-Bundeschef Jörg Meuthen zufolge akzeptierte nun doch auch auch der schleswig-holsteinische Landesvorstand ihren Rauswurf. Meuthen sagte am Montag im Deutschlandfunk auf entsprechende Frage: "Definitiv, ja". Es werde zu der Entwicklung auch noch offizielle Informationen geben. Der "Spiegel" schildert die Sachlage in der Entwicklung ein wenig anders: Sayn-Wittgenstein habe selbst aufgegeben und ihren Rückzug angekündigt. Sie sprach von "diktatorischen Strafaktionen" des Bundesvorstandes.

Die 64-jährige Sayn-Wittgenstein zählt zum weit rechts angesiedelten völkisch orientierten Flügel der Partei, der die Bezeichnung "der Flügel" führt. Sie war in der vergangenen Woche wegen mutmaßlicher Kontakte in die rechtsextremistische Szene durch das Bundesschiedsgericht der AfD aus der Partei ausgeschlossen worden. Sie selbst und der Landesvorstand der schleswig-holsteinischen AfD erklärten aber, dies nicht anzuerkennen. Sayn-Wittgenstein war bisher Landesvorsitzende. Sie ist in der Partei stark umstritten.

Rechtsextremer Verein

Konkret warf der AfD-Bundesvorstand Sayn-Wittgenstein vor, 2014 den vom thüringischen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Verein Gedächtnisstätte unterstützt zu haben. Deshalb wurde sie am 4. Dezember 2018 aus der Kieler AfD-Landtagsfraktion ausgeschlossen. Der AfD-Bundesvorstand initiierte das Parteiausschlussverfahren

Dagegen hielt der eigene Landesverband der Vertreterin des "Flügels" aber demonstrativ die Treue. Im April wählte sie ein Landesparteitag trotz der Vorwürfe erneut zur Landesvorsitzenden.

Noch am Freitag kritisierte der Landesvorstand in dem Konflikt die eigene Landtagsfraktion und bezeichnete sie innerhalb des Landesverbands als "isoliert". Sayn-Wittgenstein arbeite als Abgeordnete hingegen "gut mit der Landespartei zusammen". Sie habe zudem "vor kurzem wieder das Vertrauen der Mitglieder bekommen", hieß es. (red, APA, 2.9.2019)