Ein hübsches Album der Band Whitney aus Chicago: "Forever Turned Around".

Foto: Secretly Canadian

Whitney – Forever Turned Around

Ein hübsches Album legt die Band Whitney aus Chicago vor. Forever Turned Around (bei Secretly Canadian) pflegt US-amerikanische Sehnsüchte, die sich dem kollektiven Gedächtnis eingeschrieben haben. Etwa Highways, der Weg als Ziel, die Vielfalt, die am Autofenster bei einer Überlandfahrt vorbeizieht. Doch der Sound dazu ist nicht der obligatorische (Alternative) Country. Whitney – näher am Folkrock angesiedelt – orientieren sich an den fragilen Werken von Bands wie Lambchop, ohne deshalb gleich vor Müdigkeit vom Stuhl zu kippen. Musik für 55 Miles an hour: Getting there and away.

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The Hold Steady – Trashing Thru The Passion

Bruce Springsteen und die Folgen. Die New Yorker Gruppe The Hold Steady hat sich nach fünf Jahren wieder zusammengerauft und ein Album (bei Frenchkiss Records) produziert. Gruppiert um Sänger Craig Finn gibt sie sich gewohnt hemdsärmelig. Dabei bleibt die straight rockende Formation immer die Band aus der Nachbarschaft: Jungs in karierten Hemden, die man privat in denselben Bars trifft, in denen man auch am Tresen lehnt. Hier gibt man sich detailverliebt, instrumentiert erlesener, vertraut aber wie üblich auf den erdigen Erzählstil, der den Songs Authentizität verleiht. Eine Bank.

indie mixtape

Massive Attack – Mezzanine 20th Anniversary

Ein Klassiker der späten 90er erfährt eine Jubiläumsneuauflage. Um Dub-Tracks erweitert wird Mezzanine von Massive Attack (bei UMC / Virgin EMI) neu ausgeliefert. Mit Blue Lines ist es wohl die beste Arbeit der britischen Band und überzeugt nach langem Nichthören immer noch mit dunklen Nachtfahrten und einer Tonsetzung, die im Bassbereich spektakulär klingt. Diese Kunst intensivieren die Dub-Remixe auf einer zweiten CD. Ehrenwert und nie schlecht, aber nicht unbedingt notwendig. Aber irgendwas muss man ja dazupacken, wenn man ein altes Album noch einmal verkaufen will.

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(flu, 3.9.2019)