Chinas Jadehase-2 ist seit dem 3. Jänner auf der erdabgewandten Seite des Mondes unterwegs.
Foto: China National Space Administration

Der chinesische Mond-Rover Yutu-2 soll etwas Merkwürdiges auf der Rückseite des Mondes entdeckt haben. Nach Angaben der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA habe der Roboter eine "gelartige Substanz" von ungewöhnlicher Färbung ausgemacht, alle bisherigen Fahrpläne seien deshalb angehalten worden.

Yutu-2 (auf deutsch Jadehase 2) war nach einer fast einmonatigen Anreise am 3. Jänner 2019 zum Erdtrabanten gebracht worden. Als Lander fungierte die Sonde Chang’e-4, das bisher einzige Raumfahrzeug, das die erdabgewandte Seite des Mondes unbeschadet erreicht hat. Mittlerweile acht Mondtage ist der Rover unterwegs, jeder davon entspricht 14 Erdtagen. Die lunaren bitterkalten Nächte verbringt er aus Energiespargründen im Tiefschlaf.

Yutus Perspektive auf den Krater mit der vorerst unbekannten Substanz.
Foto: China National Space Administration

Kraterreiche Gegend

Die aktuelle Entdeckung geschah während seines jüngsten Mondtags, konkret am 25. Juli. Während dieser Phase navigierte Yutu-2 durch eine von zahlreichen kleinen Einschlagkratern durchsetzte Region. Am 28. Juli erreichte er seine Parkposition für die nächste Ruhenacht.

Vor dem geplanten Schlummer ging das Chang'e-4-Team die bis dahin gesammelten Bilder durch. Ein Teammitglied stieß dabei auf seltsame Aufnahmen aus einem kleinen Krater. Zu sehen war ein offenbar farbig schimmerndes Material, wie im chinesischsprachigen Fachmagazin "Unser Weltraum" berichtet wurde.

Nach chinesischen Angaben hebt sich das Material in dem kleinen Krater durch seine Farbe von seiner Umgebung ab.
Foto: China National Space Administration

Noch keine konkreten Ergebnisse

Nach Angaben der CNSA entschieden sich die Wissenschafter für eine vorläufige Planänderung, was die weitere Mission betrifft, um mehr über die Substanz herauszufinden. Konkrete Bilder des Materials und Details über die bisherigen Untersuchungsergebnisse im sichtbaren Licht und mit dem Infrarotspektrometer (VNIS) haben die chinesischen Forscher jedoch noch nicht veröffentlicht.

Laut Space.com haben sich allerdings Wissenschafter, die an der Chang'e-4-Mission nicht beteiligt sich, bereits ihre Gedanken darüber gemacht. Sie vermuten, dass es sich um glasartige Rückstände nach einem Meteoriteneinschlag handeln könnte. (tberg, 2.9.2049)