Teheran – In den vergangenen Tagen soll es im Iran bei den Vorbereitungen für den Start des Satelliten Nahid-1 zu einem Unfall gekommen sein. Während der Iran zunächst einen Zusammenhang mit dem Satellitenstart dementiert hatte, wurde nun eine Explosion in der Weltraumanlage in Semnan im Zentraliran offiziell bestätigt. "Aber der Unfall hatte nichts mit dem Start unseres Kommunikationssatelliten zu tun", versicherte Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag in der Hauptstadt Teheran erneut. Bei der Explosion sei auch niemand ums Leben gekommen, fügte der Sprecher nach Angaben des Regierungsportals Pad-Dolat hinzu.

Welche Aufgaben der iranische Satellit Nahid-1 tatsächlich im All übernehmen soll, ist nicht ganz klar.
Foto: APA/AFP/Iran's Information and Communication Ministry office

Private US-Satellitendienste hatten zuerst über die Explosion berichtet. Dabei soll am Donnerstag eine Rakete explodiert sein, die den Satelliten Nahid-1 ins All schicken sollte. Der Iran lud daraufhin am Samstag iranische Medien in die Teheraner Raumfahrtzentrale ein und versicherte, dass der Nahid-1-Satellit intakt sei. Telekommunikationsminister Mohammed Dschawad Asari Dschahromi zufolge ist zwar der Start des Satelliten geplant – er sei aber dem Verteidigungsministerium noch gar nicht übergeben worden.

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Die Aufnahme eines US-Spionagesatelliten soll die Folgen einer Explosion an einer Startrampe des Imam Khomeini Space Centers in Semnan zeigen. Der Satellit Nahid-1 sei nach offiziellen Angaben dabei nicht zu Schaden gekommen.
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Nahid-1 soll keine militärischen Daten liefern

Nach zwei gescheiterten Anläufen in diesem Jahr plant der Iran voraussichtlich Ende September einen erneuten Satellitenstart. Nach Angaben Teherans soll der Satellit Nahid-1 wissenschaftliche Daten zu Wetter und Landwirtschaft liefern und keine militärischen Ziele verfolgen. Daher stehe der Einsatz im Einklang mit internationalen Vorschriften. Die USA und Israel sehen jedoch solche Starts kritisch, weil sie befürchten, dass der Iran die Raumfahrttechnik zum Bau militärischer Langstreckenraketen nutzen könnte. (red, APA, 2.9.2019)