Mit einer Werbekampagne will die britische Regierung auf den Brexit vorbereiten.

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London – Der Brexit ist noch nicht da, und wie er genau ausfallen wird, ist noch völlig offen. Die britische Regierung geht nun dennoch in die Informationsoffensive. Sie startete am Sonntag eine Informationskampagne mit dem Titel "Get ready for Brexit". Auf der Regierungshomepage finden sich seitdem spezifische Informationen für Bürger, aber auch für Unternehmen, die auf den EU-Austritt vorbereiten sollen. Laut der BBC sollen Werbetafeln und Social-Media-Werbung in den kommenden Tagen folgen und noch im September auch Fernsehwerbung geschaltet werden.

Checkliste soll Vorbereitungen erleichtern

Kosten soll die Kampagne bis zu 100 Millionen Pfund (110 Millionen Euro). Der konservative Pro-Brexit-Abgeordnete Michael Gove – im Kabinett von Premier Boris Johnson als Minister ohne Portefeuille für die No-Deal-Brexit-Planung zuständig – sagte, die Werbung würde die "gemeinsame Verantwortung" für einen Austritt am 31. Oktober fördern.

Eine Checkliste soll auf den Austritt aus der EU vorbereiten.
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Angelegt ist die Werbekampagne bis zum geplanten Austrittsdatum, dem 31. Oktober. Bürger, aber auch Unternehmer können auf der Seite mehrere Fragen beantworten, um am Ende eine Checkliste mit wichtigen Vorbereitungsmaßnahmen zu erhalten – etwa ob sie nach dem EU-Austritt ihren Pass erneuern müssen, welche neuen Dokumente sie bei Auslandsreisen brauchen werden oder welche Änderungen beim Mobilfunk-Roaming zu erwarten sind.

Laut der Kampagne müssen manche Menschen "gar keine Maßnahmen ergreifen", um sich auf den Brexit vorzubereiten. Gemeint sind britische Bürger, die in Großbritannien leben und arbeiten, kein Unternehmen besitzen und nicht vorhaben, nach dem 31. Oktober ins Ausland zu reisen. Auch Briten, die in EU-Ländern leben, und EU-Bürger, die im Vereinigten Königreich leben, sollen auf der Website erfahren, was sie nach dem Brexit erwartet. Für Unternehmer gibt es unter anderem Informationen über Steuer- und Zollangelegenheiten, ein E-Mail-Newsletter soll über aktuelle Änderungen zum Brexit informieren. (jop, 3.9.2019)