Was von der türkis-blauen Regierung eingeführt wurde, findet in zahlreichen Unternehmen bereits Anwendung: Die erlaubte Höchstarbeitszeit wurde von zehn auf zwölf Stunden am Tag und von 50 auf 60 in der Woche erhöht. In Wien soll laut aktueller Umfrage bereits ein Drittel der Arbeitnehmer vom Zwölfstundenarbeitstag betroffen sein.

Wie wird der Zwölfstundentag in Ihrem Unternehmen umgesetzt?
Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Flexibles arbeiten?

Mehr Flexibilität für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollte die neue Regelung bringen. Ob dies auf Arbeitnehmerseite tatsächlich so aussieht, ist für Arbeiterkammer-Arbeitsrechtlerin Irene Holzbauer nach wie vor umstritten. Auch das Recht auf Freiwilligkeit, also dass man die zusätzliche Arbeitszeit aus persönlichen Gründen ablehnen kann, sei zu hinterfragen. So würden diejenigen, die sich trauen, ihre Rechte einzufordern, den Verlust ihres Jobs riskieren, meint Holzbauer. Auf der anderen Seite bietet die Regelung grundsätzlich die Chance, sich die Arbeitszeit freier einzuteilen. User "Realist56", der selbst vom Zwölfstundentag betroffen ist, berichtet von seinen Erfahrungen:

Der generelle Wunsch nach weniger Stunden

Eine Umfrage der Arbeiterkammer zeigt aktuell aber auch, dass besonders Gleitzeitbeschäftigte und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst und am Bau weniger arbeiten wollen. So liegt die Wunscharbeitszeit statt bei 38,2 bei 36 Wochenstunden – weit entfernt von einer 50- oder gar 60-Stunden-Woche. Für User "A ganz a gscheiter" spielten bei der Diskussion über die ideale Arbeitszeit vor allem Effizienz und Motivation von Arbeitskräften eine Rolle:

Sind Sie vom Zwölfstundentag betroffen?

Wenn ja, welche Vor- und Nachteile bringt diese Arbeitszeit mit sich? Und wie ist es um die Freiwilligkeit der Mehrarbeit bestellt? Was wäre Ihre Wunscharbeitszeit? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 4.9.2019)