Drei Arbeiter sind bei dem Absturz aus 50 Meter Höhe ums Leben gekommen.

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An einem Sendeturm am Hohen Meißner in Hessen ist am Dienstag gegen 9.15 Uhr eine Wartungsgondel aus etwa 50 Metern abgestürzt. Dabei seien drei Arbeiter eines Berliner Wartungsunternehmens ums Leben gekommen, berichtete der Hessische Rundfunk (HR).

Gerissenes Seil als mögliche Ursache

Die Unglücksstelle wurde für Ermittlungen gesperrt. Das Amt für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik des Regierungspräsidiums Kassel habe die Ermittlungen übernommen, teilte die Polizei mit. Zeugen des Unglücks – unter ihnen ein Kollege der verunglückten Mitarbeiter – seien vor Ort von Rettungskräften betreut worden.

Erste Hinweise, auf die das Amt für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik gestoßen ist, deuten auf einen technischen Defekt an der Seilwinde hin. Das hätten die bisherigen Ermittlungen des Amtes für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik ergeben, sagte ein Polizeisprecher am Mittag zum HR.

Amt widerspricht Darstellung der Einsatzkräfte

Diesen Beobachtungen widersprach das Amt für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik, die Seile seien zwar durchgehängt, jedoch nicht gerissen. Durch die Erschlaffung der Seile sei die Gundel durch das Gewicht der Arbeiter zu Boden geschellt. Die Insassen waren demnach sofort tot.

Der HR zeigte sich vom Unglück betroffen. "Mit Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod der drei Arbeiter am Sender #HoherMeißner aufgenommen", twitterte die HR-Pressestelle. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen. Unsere Kollegen sind auf dem Weg zum Unglücksort. Sobald wir mehr Infos haben, werden wir sie veröffentlichen."

Der Sendeturm gehört dem Hessischen Rundfunk, die Wartungsarbeiten wurden laut HR aber von einem anderen Unternehmen durchgeführt. Die Arbeiter waren seit Freitag dabei, eine neue Antenne aufzubauen, die den neuen Digitalradiostandard DAB+ unterstützt. Die Sendeanlage wurde 1955 in Betrieb genommen und besteht aus mehreren Masten. (red, 3.9.2019)