"Mein Wahlometer" mit Lisa Gadenstätter und Kindern mit bunten Helmen.

Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling

Das unaufhaltbare Rotieren der Welt will es, dass auch politische Fernsehformate vor wichtigen Wahlen ständig neu erfunden werden müssen: Elefantenrunden und Zweier-Konfrontationen von Politikern reichen längst nicht mehr aus. Es braucht Innovation! Frische Ideen! Moderne Formate! Die Fernsehkritiker des Landes stehen dann vor der Wahl, ob sie das Konzept langweilig und verstaubt finden oder zu bemüht und ein bisschen lächerlich.

Nach der Wahlfahrt im ORF, Kochwettbewerben auf Puls 4 und dem innovativ-altbackenen unmoderierten Duell im Präsidentschaftswahlkampf auf Puls 4 bringt ORF 1 vor der diesjährigen Nationalratswahl Mein Wahlometer (Dienstag, 20.15 Uhr, ORF 1) mit Lisa Gadenstätter: im Kern ein Abfragen der Positionen von Parteien und den Menschen auf der Straße. Wobei bei Letzteren auf die beliebte journalistische Methode der Fußgängerzonenbefragung gesetzt wird. Mit dem neuen Dreh, dass sich die Befragten auf aufgesprühte "Ja"- oder "Nein"-Felder stellen, um ihre Position kundzutun.

Die Antworten der Parteien werden von Kindern in bunten Helmen dargestellt, die unnötig lange und unnötig konfus über dieselben Felder laufen, um sich dann entsprechend ihrer Helmfarbe festzulegen. Süß? Ja eh. Innovativ? Na ja.

Aber immerhin: Es wird über Inhalte gesprochen. Und vielleicht gibt es ja noch Leute in diesem Land, die die Argumente für und gegen eine Erbschaftssteuer noch nicht gehört haben. Nächste Woche geht's weiter – es kann ja nie genug Information geben. (Sebastian Fellner, 3.9.2019)