Am Dienstag griff ein Taliban-Selbstmordattentäter mit einem sprengstoffbeladenen Traktor das Green Village, eine stark gesicherte Siedlung für Ausländer in Kabul, an. 16 Menschen starben.

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Kabul – Die afghanische Regierung warnt vor "Gefahren und Konsequenzen", sollte das zwischen der US-Regierung und den radikalislamischen Taliban ausgehandelte Abkommen zustande kommen. Außerdem fordere sie weitergehende Informationen zum Abkommensentwurf, schrieb der Sprecher von Präsident Ashraf Ghani, Sedik Sedikki, am Mittwoch auf Twitter.

Die Regierung in Kabul sei lediglich über den Stand der Verhandlungen informiert worden, sagte ein Regierungsbeamter. Die USA und die Taliban hatten sich nach US-Angaben Anfang der Woche "grundsätzlich" auf ein Abkommen über Wege zum Frieden in Afghanistan geeinigt.

Bei den seit rund einem Jahr laufenden Gesprächen geht es vor allem um Truppenabzüge und Garantien der Taliban, damit Afghanistan kein sicherer Hafen für Terroristen wird. In der Folge sollen innerafghanische Friedensgespräche geführt werden. Bisher haben sich die Taliban aber geweigert, direkt mit der Regierung zu sprechen, die sie als Marionette des Westens betrachten.

Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, hatte dem TV-Sender Tolo News gesagt, US-Präsident Donald Trump müsse dem Entwurf zustimmen, erst dann könne das Abkommen verkündet werden. Bereits in den kommenden Tagen könnte es aber so weit sein. Die USA wollen im Falle einer Übereinkunft in einer ersten Tranche rund 5.000 US-Soldaten aus dem Land abziehen, hatte Khalilzad erklärt. US-Streitkräfte würden innerhalb von 135 Tagen fünf Stützpunkte verlassen, sofern die Taliban die Bedingungen im Abkommen erfüllen. Zurzeit sind etwa 14.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert. (APA, dpa, 4.9.2019)