Dem Tiergarten Schönbrunn ist es als erstem Zoo in Europa gelungen, den japanischen Schmetterling Sasakia charonda zu züchten. Das auch als "Japanischer Kaiser" bekannte. Insekt gilt als "Nationalschmetterling" Japans. Möglich wurde die Zucht durch die Partnerschaft des Bezirkes Hietzing mit der Stadt Tamba im Süden der japanischen Halbinsel Honschu. Aus Tamba wurden mehrfach Eier und Raupen des Falters als Gastgeschenke mitgebracht und an den Tiergarten übergeben.

Ein männliches Exemplar des "Japanischen Kaisers".
Foto: Rupert Kainradl

Verwandlung im kommenden Jahr

"Die Nachzucht war eine große Herausforderung. Die Tiere reagieren sehr sensibel auf Temperaturschwankungen. Außerdem fressen die Raupen ausschließlich die Blätter des asiatischen Zürgelbaumes, den wir aus Holland organisieren konnten", sagte Rupert Kainradl, Schmetterlingsexperte im Tiergarten Schönbrunn. Die Raupen sind nur etwa einen Zentimeter groß und sehen aus, als hätten sie ein Geweih auf dem Kopf.

Die Raupen des Schmetterlings tragen ein charakteristisches "Geweih".
Foto: Daniel Zupanc

Der "Japanische Kaiser" wird in Japan als Nationalsymbol betrachtet, sein kräftiger Flügelschlag soll die Macht des Kaisers symbolisieren. Die Männchen sind an der Flügeloberseite strahlend blau. Die Weibchen sind zwar deutlich größer, aber eher unscheinbar braun. Bis die Schmetterlinge in Wien zu sehen sein werden,ist noch Geduld angebracht: Die Raupen verpuppen sich erst nächstes Jahr im Juni. Im Juli schlüpfen die Schmetterlinge.

"In Japan hat der Schmetterling dasselbe Schicksal wie viele unserer heimischen Falter: Er ist bedroht. Im Tamba Forest werden deshalb Zürgelbäume gepflanzt, Japanische Kaiser gezüchtet und freigelassen", sagte Kainradl. Zahlreiche japanische Medien berichteten bereits über den Zuchterfolg in Wien. Dieser passe auch perfekt zum heurigen 150-Jahr-Jubiläum der österreichisch-japanischen Beziehungen. (red, APA, 5.9.2019)