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Glaubt man der vorliegenden Studie, leben Vegetarier nicht gesünder als Fleischesser.

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Für das Herz ist der Verzicht auf Fleisch gesund. Vegetarier und Veganer haben im Vergleich zu Fleischessern laut einer aktuellen Studie ein um 22 Prozent reduziertes Risiko für koronare Herzkrankheiten. Und auch bei Pescetariern, also Menschen, die Fisch, aber kein Fleisch essen, ist das Risiko für Herzkrankheiten noch um 13 Prozent reduziert. Bei Schlaganfällen geht der Trend allerdings in die entgegengesetzte Richtung.

Das sind die Ergebnisse einer Studie, die jüngst im "British Medical Journal" veröffentlicht wurde. Über einen Zeitraum von 18 Jahren wurde dafür das Ernährungsverhalten von 48.000 Menschen beobachtet. Die Hälfte davon waren Fleischesser, 16.000 Vegetarier oder Veganer und 7.500 Fischesser. Auch die Krankengeschichte der Probanden, wie oft sie sich bewegen und ob sie rauchen, wurde berücksichtigt.

Am Ende des Beobachtungszeitraums gab es 2.820 Fälle einer koronaren Herzkrankheit und 1.072 Schlaganfälle. Letztere trafen vorwiegend jene Probanden, die sich überwiegend pflanzlich ernährten. Sie hatten ein um 20 Prozent höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, als die Fleischesser.

Funktion des Nervensystems

Die Forscher vermuten, dass das erhöhte Risiko auf einen Mangel an Vitamin B12 zurückzuführen ist. Es ist ausschließlich in tierischen Produkten enthalten, vor allem in Fleisch, Fisch und Eiern. Deshalb nehmen Vegetarier und Veganer oft zu wenig davon auf.

Vitamin B12 trägt wesentlich zur Funktion des Nervensystems bei. Zudem ist es für die Bildung roter Blutkörperchen zuständig und spielt eine wichtige Rolle beim Folatstoffwechsel. Speziell Veganer sollten darauf achten, keinen Vitamin-B12-Mangel zu entwickeln, empfehlen Mediziner.

Möglicherweise, so die Wissenschafter, hat die Ernährung aber auch nichts mit dem erhöhten Schlaganfallrisiko zu tun, sondern ist auf andere Unterschiede zwischen der Lebensweise von Fleischessern und Vegetariern beziehungsweise Veganern zurückzuführen. (red, 6.9.2019)