Wien – Das Wiener Haus des Meeres im ehemaligen Flakturm wird derzeit großflächig um- und ausgebaut. Eine der Neuerungen ist bereits fertig und wurde am Donnerstag eröffnet – fast auf den Tag genau 75 Jahre nach der Schlusssteinlegung für das historische Kriegsbauwerk.

Entlang der Nordwand wurde eine weithin sichtbare Grünwand gestaltet. 8500 Pflanzen in 750 Trögen sollen das Betongrau des Turms in Wien-Mariahilf in diesem Bereich spätestens ab dem kommenden Jahr verschwinden lassen. Die Pflanzenwand bringt nicht nur eine natürliche Kühlung, sondern auch mehr Sicherheit: Denn die Fassade bröckelt. Mit der Neugestaltung der Nordwand ist diese jetzt abgesichert, sagte Franz Six, Stiftungsvorstand des Hauses des Meeres.

Die neue Grünwand wurde am Donnerstag eröffnet.
APA / Helmut Fohringer

Eine moderne Bewässerungsanlage soll sicherstellen, dass die Fassade – wie bei der Grünwand der MA-48-Zentrale am Gürtel – durch einen technischen Defekt nicht verdorren kann. Die Kosten für die Konstruktion der Firma "Die Stadtbegrüner" bewegen sich im sechsstelligen Bereich. Über die genaue Summe wurde Stillschweigen vereinbart.

8.500 Pflanzen sollen den Beton bald verschwinden lassen.
APA / Helmut Fohringer

Am gläsernen, elfstöckigen Zubau, der die Nutzfläche des Zoos um 3.000 Quadratmeter vergrößert, wird hingegen noch gewerkt. Die Fertigstellung der Außenarbeiten verzögert sich seit Monaten, in vier Wochen soll es aber so weit sein. So hätten sich laut Geschäftsführer Hans Köppen einige unerwartete Probleme aufgetan. "Der Flakturm ist oben schief", sagte er. Die Eröffnung ist im März oder April 2020 geplant.

Die Kosten dafür liegen im sechsstelligen Bereich.
APA / Helmut Fohringer

Die budgetierten Investitionskosten für das gesamte Ausbauprojekt in Höhe von 16 Millionen Euro werden jedenfalls nicht halten und laut Köppen "um zehn bis 15 Prozent überschritten". Der Ausbau umfasst neben Attraktionen wie eine Australienanlage auch zwei neue Lifte und eine Vergrößerung des Dachlokals Ocean'sky auf insgesamt 200 Sitzplätze – 150 bis 160 Plätze drinnen, rund 50 draußen. (David Krutzler, 5.9.2019)