Shop an Shop, dazwischen eine Gastro-Oase mit Wassererlebniswelt: Entwickler Erlinger will seine Pado Galerien im Herbst 2020 eröffnen.

Visualisierung: Erlinger

Die Pado Galerien werden fast doppelt so groß ...

Foto: Erlinger Holding/Bergbauer

... wie das bestehende Fachmarktzentrum Pado (im Hintergrund).

Foto: Erlinger Holding/Bergbauer

Richard Erlinger hat es wieder getan: Im Kampf um die Shopmieter für sein neues Einzelhandelsprojekt Pado Galerien in Parndorf war er wieder schneller als die Konkurrenz. Am Mittwoch vorvergangener Woche fand der Spatenstich statt, auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Spatenstich für sein Fachmarktzentrum (FMZ) Pado.

Schon damals hatten zwei andere Entwickler das Nachsehen, weil der Herr Kommerzialrat aus Oberösterreich quasi einfach zu bauen begann. Die zwei anderen Projekte, die damals um Shopmieter buhlten – das Einkaufszentrum "Neusee" sowie ein weiteres Fachmarktzentrum -, zogen den Kürzeren. Sie sind bis heute nicht gebaut – doch dazu später.

Größtes Fachmarktzentrum des Burgenlands

Die Pado Galerien sollen rund doppelt so groß werden wie das FMZ Pado, das Erlinger in der nördlichen Auf- bzw. Abfahrtsschleife der A4 errichtete und 2015 aufsperrte. 30 Shops auf insgesamt rund 21.000 m² vermietbarer Fläche werden entstehen, außerdem 800 Parkplätze. Es wird das größte Fachmarktzentrum des Burgenlands, freute sich Erlinger beim Spatenstich, und mit ihm die drei anwesenden Landesräte Daniela Winkler, Christian Illedits (beide SPÖ) und Alexander Petschnig (FPÖ) sowie Alt-Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

Die vermietbare Fläche der Pado Galerien ist aktuell zu 70 Prozent vorvermietet, sagte der Entwickler dem STANDARD. Ankermieter wird ein Merkur mit rund 2400 m², das ist bereits seit längerem bekannt. Die größte Fläche wird allerdings ein Intersport beziehen, nämlich 2500 m², und dort werde es unter anderem auch eine Fahrradteststrecke geben, so Erlinger. Als weitere Mieter haben bisher TK Maxx, CCC, New Yorker, Kult, Olymp & Hades, Humanic, Pagro und Pearle unterschrieben.

Gastro-Oase mit Wasserspielen

Fix ist auch, dass die Pado Galerien eine "Gastro-Oase" bekommen, wie Erlinger das nennt. Also mehrere Lokale, gruppiert um eine "Wassererlebnisinsel mit Lichtspielen und Fontänen", die in der heißen Jahreszeit auch ein wenig helfen sollen, die Haut der Besucher zu kühlen. Österreichische, türkische und asiatische Küche wird man hier vorfinden, außerdem ein "Wiener Café".

Geplant wurden die Pado Galerien von BEHF Architekten, wie schon das FMZ Pado werden hier die Shops U-förmig um einen in der Mitte gelegenen Parkplatz drapiert. Gemeinsam werden die beiden Fachmarktzentren eine Verkaufsfläche von 32.000 m² aufweisen.

Aufstieg zur Nummer zwei

Erlingers Pado-Komplex wird damit flächenmäßig bereits die Nummer zwei in Parndorf sein; die meisten Verkaufsflächen weist das McArthurGlen Designer Outlet auf, nämlich 36.500 m². Nummer drei ist das Fashion Outlet Parndorf mit 29.000 m², das aus der Zusammenlegung der beiden Outlets Villaggio und Galerien Parndorf entstand.

Für Parndorfs Bürgermeister Wolfgang Kovacs (Liste Parndorf) könnte es nun eigentlich genug sein. Er hat schon vor einiger Zeit angekündigt, bei den Entwicklungen auf die Bremse steigen, "zur Ruhe kommen" zu wollen. Einem neuen Widmungsansuchen über 44.000 m² Fläche südlich der Autobahn, die mit einem Spar-Markt und Büros bebaut hätte werden sollen, habe der Gemeinderat deshalb erst kürzlich die Zustimmung verweigert.

Weitere FMZ-Pläne stocken

Allerdings gibt es im Businesspark Parndorf/Neusiedl eben noch sehr viele bereits gewidmete Flächen. Etwa die riesige Liegenschaft direkt nördlich der Ausfahrt zur B50. Dort wird schon seit Jahren ein Einkaufs- bzw. Fachmarktzentrum geplant, aktuell von Josef Anreiter, der den Frunpark im oberösterreichischen Asten entwickelte. Ein Frunpark Parndorf soll es werden, dafür wird auch schon fleißig geworben. Allerdings hat sich hier im letzten halben Jahr nichts getan; das Baufeld macht einen verwaisten Eindruck. Beobachter rechnen damit, dass hier auch so bald nichts passieren wird.

Anderswo geht umso mehr weiter: Vor ein paar Wochen feierte man die Dachgleiche beim neuen Ibis-Hotel, das die Braunsberger Holding seit Jänner errichtet und im Frühjahr 2020 aufsperren will. Und bereits abgeschlossen ist die Erweiterung des schon etwas älteren Hotels Pannonia Tower.

Gastronomie neben der Tankstelle

Und es geht noch weiter: Mit einem Projekt namens "Parndorf Petrol" soll auf jener rund 8000 Quadratmeter großen Liegenschaft in unmittelbarer Nähe zum Pannonia Tower Hotel, auf der sich eine Tankstelle befindet, noch eine Entwicklung mit Schwerpunkt Gastronomie stattfinden. 1200 m² vermietbare Fläche sind geplant, neben KFC bringt der österreichische Kaffeeunternehmer Schärf seine beiden Konzepte "The Italian" und "Coffee Shop" hierher. Und auch ein Admiral-Wettcafé kommt; das Projekt wurde nämlich kürzlich von Investor United Benefits verkauft, und zwar – laut Firmenbuch – an die Park Invest Gmbh des Novomatic-Gründers Johann Graf. (Martin Putschögl, 7.9.2019)