Wer ist das größte Opfer? Natürlich Sebastian Kurz, denn die ÖVP wurde das Ziel anscheinend echter Hackerangriffe, und er muss pausenlos über "Skandalisierung" klagen.

Die coolsten Erbschaftsabzocker dürften in der FPÖ-Doppelspitze zu finden sein. Strache? Kennen wir nicht. Und: Jeder ist ersetzbar (sagt Hofer). Kickl tut weiter, als sei an ihm nicht gerade die Koalition mit der ÖVP gescheitert.

Wahlplakate der werbenden Parteien zur Nationalratswahl am 29. September.
Foto: APA/HANS PUNZ

Die SPÖ-Spitze hingegen braucht die stärkste Frustrationstoleranz seit Menschengedenken. Pamela Rendi-Wagner muss sich nicht nur Meldungen der Quertreiber-Twins Doskozil und Dornauer anhören, sie muss sich auch in Interviews fragen lassen, wer von beiden ihr am meisten auf den Nerv geht. Und wenn sie durch Wien fährt, sieht sie viele große Plakate von Doris Bures, die die Wiener SPÖ affichieren ließ. Ist die auch Spitzenkandidatin? Nein? Warum dann? Nur so.

Werner Kogler kann tun, was er am liebsten tut: gekonnt Schmäh führen. Sogar mit Erfolgsaussicht am 29. September.

Beate Meinl-Reisinger war immer schon bereit, es deutlich zu zeigen, wenn ihr wer auf den Nerv geht. Bei diesen Wahldiskussionen kann sie das reichlich tun. Wir warten auf das Duell mit Kurz.

Peter Pilz trifft oft den skandalösen Punkt eines politischen Sachverhalts, dann übertreibt er es verbal. Eine Minute möchte man ihm wünschen, dass er erneut hineinkommt, dann wieder nicht. Aber ein Kämpfer. (Hans Rauscher, 5.9.2019)