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Wien – Die SPÖ ruft, von den Umfragen unbeeindruckt, zur Aufholjagd um Platz eins auf und holt sich dafür Beistand von zwei sozialdemokratischen Altkanzlern, Alfred Gusenbauer und Franz Vranitzky. Beide unterstützen ihre Partei mit einer Videobotschaft. Die SPÖ liegt derzeit in den Umfragen mehr als zehn Prozentpunkte hinter der ÖVP.

"Aufgeben ist keine sozialdemokratische Grundtugend. Daher geben wir bis zum letzten Tag nie auf. Man braucht für so eine Aufholjagd enorme Kraft. Und diese Kraft holt man sich aus dem direkten Kontakt mit der Bevölkerung", rät Gusenbauer, der 2006 überraschend die SPÖ zum Sieg führte. Damals war der Rückstand zur ÖVP in den Umfragen freilich deutlich kleiner als in diesem Wahlkampf.

Mit Gusenbauer holt sich die SPÖ die Hilfe eines durchaus umstrittenen Ex-Politikers. Wegen seiner wirtschaftlichen Beziehungen zu Konzernen wie Novomatic, osteuropäischen Oligarchen und dem langjährigen kasachischen Staatschef Nursultan Nasarbajew steht er seit Jahren in der Kritik.

Altkanzler Gusenbauer unterstützt die SPÖ mit einem Video im Wahlkampf.
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Vranitzky: "Wir haben unseren Weg immer noch gemacht"

Die SPÖ brachte am Freitag auch ein zweites Motivationsvideo mit Altkanzler Franz Vranitzky heraus. "Lassen wir uns durch Zwischenrufe und Querdenker nicht irritieren. Wir haben unseren Weg immer noch gemacht", erklärt Vranitzky darin. "In der Tendenz ist alles drinnen."

"Wir lassen jene SPÖ-Spitzenpolitiker per Video zu Wort kommen, die eine solche Aufholjagd nicht nur selbst miterlebt haben, sondern letztlich auch als Erste durchs Ziel gelaufen sind", heißt es aus der SPÖ. Gusenbauer und Vranitzky sollen "die ganz wichtige Botschaft aussenden, dass mit viel Einsatz und Vertrauen in die eigenen Stärken alles möglich ist". (APA 6.9.2019)

"Lassen wir uns durch Zwischenrufe und Querdenker nicht irritieren", sagt Franz Vranitzky in Richtung SPÖ.
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