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In Österreich bekommen Frauen zwischen 45 und 69 alle zwei Jahre ein Einladung zur Mammographie.

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Der Sinnhaftigkeit der Brustkrebsfrüherkennung sind Grenzen gesetzt: Für Frauen im Alter von mehr als 75 Jahren und einer chronischen Krankheit, wie Diabetes oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, bringt ein Mammografie-Screening kaum einen Nutzen. Das geht aus einer amerikanischen Untersuchung hervor, für die Forscher Daten von 220.000 Frauen nach einer Mammografie analysiert hatten.

Die Studie der Gruppe um Dejana Braithwaite von der Georgetown University in Washington (USA) ist im Fachmagazin "Journal of the National Cancer Institute" erschienen. "Es kann vorkommen, dass ältere Frauen nicht lange genug leben, um von der Mammografie-Früherkennung zu profitieren", schreiben die Forscher. Stattdessen würden sie eher an einer anderen Erkrankung als an Brustkrebs sterben. Es ist mit zunehmendem Alter auch wahrscheinlicher, dass durch die Diagnose die Lebensqualität eingeschränkt wird und eine Behandlung nicht mehr zu Ende geführt werden kann.

Andere Todesursache

In der Studie verwendenden die Wissenschafter Daten vom Breast Cancer Surveillance Consortium aus den Jahren 1999 bis 2010. Sie waren verknüpft mit Daten von Medicare, einer öffentlichen und bundesstaatlichen Krankenversicherung in den USA. Untersucht wurden Frauen im Alter von 66 bis 94 Jahren, die eine oder mehrere Mammografien gemacht hatten. Innerhalb von zehn Jahren starben 471 an Brustkrebs und 42.229 aus anderen Gründen, also fast 90-mal mehr. Frauen im Alter von 75 bis 84 starben sogar 123-mal häufiger an anderen Ursachen als Brustkrebs.

In Österreich erhalten Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren alle zwei Jahre ein Einladungsschreiben zur Mammografie. Frauen zwischen 40 und 45 Jahren sowie ab 70 Jahren erhalten kein Einladungsschreiben, können ihre e-card aber freischalten lassen, wenn sie am Brustkrebs-Früherkennungsprogramm teilnehmen möchten. (APA, 7.9.2016)