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Drei Migranten durften in Malta an Land gehen.

Foto: Reuters / DARRIN ZAMMIT LUPI

Valletta – Malta hat nach tagelanger Blockade weitere Migranten von Bord des deutschen Rettungsschiffs Alan Kurdi geholt. Die Armee habe in der Nacht auf Montag drei Menschen von dem Schiff der Hilfsorganisation Sea-Eye aufgenommen, sagte eine Sprecherin der Streitkräfte. Sea-Eye sprach bei der Evakuierung von "kritischen Notfällen".

Mehrere Migranten wollten sich das Leben nehmen

Nun sind noch fünf Migranten auf der Alan Kurdi, die vor rund zehn Tagen insgesamt 13 Menschen gerettet hatte. "Offenbar gibt es politische Gründe, den Stand-off mit der Alan Kurdi aufrechtzuerhalten", sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler. "Wir machen der maltesischen Regierung schwere Vorwürfe. Die Unversehrtheit von 20 Crewmitgliedern und 13 geretteten Personen wurde leichtfertig und dauerhaft riskiert."

Mehrere Menschen sind in den vergangenen Tagen an Land gebracht worden, weil sie sich nach Angaben der NGO das Leben nehmen wollten. Das Schiff darf allerdings nicht anlegen. Malta hatte zuvor auch andere NGO-Schiffe tagelang blockiert, bevor eine Verteilung der Migranten in andere EU-Länder feststand.

Italien öffnet seine Häfen

Während die maltesische Regierung der Alan Kurdi weiter die Einfahrt in ihre Häfen verweigert, hat die italienische Regierung nach ihrer Neubildung und dem Ausscheiden des rechtspopulistischen Innenministers Matteo Salvini einen Schwenk in Sachen Flüchtlingspolitik vollzogen. Laut dem "Corriere della Sera" ist es das Ziel der Regierung von Premierminister Giuseppe Conte, die Häfen wieder für Rettungsschiffe zu öffnen. Dafür drängt Conte auf eine Revision des Dublin-Systems, wonach die Umverteilung von Migranten auf die EU-Länder noch vor deren Ankunft in Italien beschlossen werden soll. (APA, dpa, red, 9.9.2019)