Wer bei der Wohnungssuche den Kürzeren zieht, erfährt in den meisten Fällen nicht, warum. Zurück bleibt in vielen Fällen nur ein komisches Gefühl.

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Rechtlich ist die Situation klar: Jegliche Form der Diskriminierung bei der Wohnungssuche ist nach dem Gleichbehandlungsgesetz verboten. Es ist beispielsweise nicht erlaubt, seine Wohnung nur an Inländer zu vermieten oder ein homosexuelles Paar kategorisch abzulehnen.

Praktisch ist die Sache weitaus schwieriger: In Wohnungsinseraten bleiben etwaige Präferenzen der Eigentümer meist unerwähnt. Und wer bei der Wohnungssuche den Kürzeren zieht, erfährt in den meisten Fällen nicht, warum. Zurück bleibt in vielen Fällen nur ein komisches Gefühl: Lag es vielleicht doch am ausländisch klingenden Namen? Am holprigen Deutsch? An der Tatsache, dass man offen als lesbisches Paar aufgetreten ist?

Keine kleinen Kinder

Nur in ganz seltenen Fällen hört man es direkt: Manchmal erzählen Vermieter bei der Wohnungsbesichtigung zum Beispiel freimütig, dass sie ihre Wohnungen am liebsten an Österreicher vermieten wollen oder dass sie keine Familien mit kleinen Kindern in ihrem Haus dulden. Auch Studenten auf Wohnungssuche haben es mitunter schwer, weil sie über kein eigenes Einkommen verfügen – und die bei Studenten beliebteste Wohnform, die WG, nicht bei allen Vermietern gut ankommt.

Und Vermieter gehen immer öfter auf Nummer sicher: Dass Details zur Einkommenssituation verlangt werden, ist heute normal. Oft wird aber beispielsweise auch eine Kopie der E-Card oder eine Kopie der Bankomatkarte verlangt. Das kann man zwar verweigern – damit sinkt aber natürlich auch die Chance auf die Wohnung.

Auswahl der Mieter

Was haben Sie bei der Wohnungssuche schon erlebt? Hatten Sie schon einmal das ungute Gefühl, dass Sie benachteiligt wurden? Wie ehrlich beantworten Sie daher die Fragen Ihres künftigen Vermieters – oder haben Sie schon einmal etwas verschwiegen, um Ihre Chancen auf eine Wohnung nicht zu schmälern? Oder sind Sie selbst Vermieter – und finden, dass Ihnen bei der Auswahl der Mieter niemand reinzureden braucht? (red, 11.9.2019)