In Österreich steigen die Mieten mehr als die Inflation, so eine Berechnung der Agenda Austria.

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Laut Berechnungen der Agenda Austria sind die Mietkosten in Österreich in den vergangenen zehn Jahren um 32 Prozent gestiegen. Der Anstieg zieht sich quer durch alle Segmente. Laut Franz Schellhorn, Leiter der wirtschaftsliberalen Thinktanks, erzielt man eine Senkung der Wohnkosten nur durch eine Ausweitung des Wohnungsangebots und eine Baukostensenkung.

Die Wohnkosten stiegen laut Agenda Austria zwischen 2009 und 2018 deutlich stärker als die Inflation. Diese lag in diesem Zeitraum bei 18,4 Prozent. Den Grund sieht man vor allem im Anstieg des Mietzinses und nur in geringem Ausmaß in der Erhöhung der Betriebskosten. Wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt, gab es einen Anstieg der Mietkosten (Nettomiete plus Betriebskosten) im privaten Bereich um 38 Prozent. In den Segmenten Genossenschaft und Gemeindebau stiegen die Kosten um 30 bzw. 25 Prozent.

Angebot und Nachfrage

"Sinken werden die Wohnkosten erst dann, wenn das Angebot schneller wächst als die Nachfrage", so der Leiter der Agenda Austria. Schellhorn sieht die Mietpreisbremsen, die dafür sorgen sollen, dass die Mieten nicht mehr so schnell steigen wie in den letzten Jahren, als kontraproduktiv an. "Sie verknappen das Angebot weiter, darin ist sich die Wirtschaftswissenschaft ausnahmsweise einmal einig", sagte Schellhorn.

Derzeit ist die Mietpreisbremse vor allem in Deutschland ein Thema. Diese besagt, dass bei der Wiedervermietung einer Wohnung die zulässige neue Miete höchstens auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmiete plus zehn Prozent steigen darf, und gilt in Gebieten mit "angespanntem Wohnungsmarkt". Welche Gebiete das sind, legen die Bundesländer fest. (APA, 9.9.2019)