Der bekannteste der vier diesjährigen Rode-Preisträger: Tobias Pötzelsberger moderierte stundenlang am 18. Mai, als ÖVP-Chef Sebastian Kurz nach dem Ibiza-Video die Koalition mit der FPÖ beendete.

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Das Medienhaus Wien zeichnet Tobias Pötzelsberger, Simone Stribl, Patrick Swanson und Matthias Westhoff vom ORF mit dem diesjährige Walther-Rode-Preis aus. Die Forschungsgesellschaft würdigt die vier ORF-Redakteure für "sachliche Souveränität", mit der sie etwa über die Folgen der Ibiza-Affäre im Mai berichteten.

Rode-Preisträgerin Simone Stribl
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Die vier hätten am Ibizia-Wochenende gezeigt, wie Nachrichtenjournalismus im TV professionell berichtet, einordnet, ein politisches Ereignis begleitet: Pötzelsberger als Moderator und Interviewer, Stribl und Westhoff als Reporter, Swanson in den Social-Media-Kanälen des ORF.

Rode-Preisträger Patrick Swanson
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Ausgebildet, druckresistent, unabhängig

"Ihre Präsenz ist auch zu anderen Themen souverän, ihre Berichterstattung präzise, nicht spekulativ", begründet Medienhaus-Gesellschafter Andy Kaltenbrunner die Jury-Entscheidung. "Die Arbeit der heurigen PreisträgerInnen ist zugleich Zeichen eines professionellen Selbstverständnisses einer gut ausgebildeten Generation von JournalistInnen, die sich auch unter politischem und ökonomischem Druck professionell durchsetzen und dem Auftrag von Qualität und Unabhängigkeit im öffentlichen Rundfunk gerecht wird."

Matthias Westhoff Günther Pichlkostner
Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Mit 5.000 Euro dotiert

Der von der Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am Abend des 25. November verliehen – samt ausführlicher Laudatio mit medienwissenschaftlicher Begründung der Auszeichnung.

Der Preis wird im Andenken an den österreichischen Rechtsanwalt und Publizisten Walther Rode (1876–1934) vergeben, dem ab 1928 ein weiteres Arbeiten in Österreich unmöglich war und dessen Bücher und Schriften im Faschismus verboten wurden. Die Jury bilden die Medienhaus-Gründungsgesellschafter Kaltenbrunner, Matthias Karmasin, Daniela Kraus, Alfred J. Noll, Astrid Zimmermann und das Forschungsteam. Preisträger der vergangenen Jahre waren etwa Michael Pammesberger ("Kurier"), die ORF-Redaktionen von "Report" und "Hohes Haus", Günter Traxler (STANDARD), das Okto-"Medienquartett" und Florian Klenk ("Falter"). (red, 10.9.2019)