In den USA gibt es viele Eltern, die etwa aus Sorge vor möglichen Nebenwirkungen ihre Kinder nicht impfen lassen. Damit soll nun Schluss sein.

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Sacramento – Kalifornien will mit einem neuen Gesetz die Impfpflicht verschärfen. Der demokratische Gouverneur Gavin Newsom unterzeichnete am Montagabend einen Entwurf, der Ausnahmen von den bestehenden Impfvorschriften weiter einschränkt. Hunderte Impfgegner hatten vor dem Kapitol in der kalifornischen Hauptstadt protestiert, berichtete die Zeitung "Sacramento Bee".

Anders als in Österreich gibt es in Kalifornien bereits seit 2015 eine Impfpflicht für Kinder, die staatliche oder private Schulen oder Kindertagesstätten besuchen. Ausnahmen wurden nur in medizinischen Ausnahmefällen gemacht, etwa bei Unverträglichkeit des Impfstoffs.

Europa zieht nach

Das neue Gesetz sieht eine stärkere staatliche Kontrolle dieser Ausnahmeregelungen vor. Es richtet sich vor allem gegen Ärzte, die zahlreiche dieser medizinischen und möglicherweise fragwürdigen Befreiungen ausgestellt hatten. In den USA gibt es viele Eltern, die unter anderem aus Sorge vor möglichen Nebenwirkungen ihre Kinder nicht impfen lassen. Gegner führen häufig die wissenschaftlich längst widerlegte Behauptung an, Impfungen könnten zu Autismus führen.

Strengere Bestimmungen sind auch in Teilen Europas im Kommen. In Deutschland etwa hat die Regierung ein Gesetz für eine Masern-Impfpflicht auf den Weg gebracht. Ab März 2020 müssen Eltern vor der Aufnahme ihrer Kinder in eine Kindertagesstätte oder Schule nachweisen, dass diese geimpft sind. Die Impfpflicht gilt auch für bestimmte Erwachsene wie Tagesmütter, Kita-Personal, Lehrer und Beschäftigte im Medizinbereich. Bei Verstößen drohen Strafen bis zu 2.500 Euro. (APA, dpa, 10.9.2019)