Mit dem Peter-Mackler-Preis für besonderen Mut und Ethik im Journalismus ausgezeichnet: Jovo Martinović.

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Podgorica – Mehrere montenegrinische und internationale Medienorganisationen haben am Dienstag einen Freispruch des Investigativjournalisten Jovo Martinović gefordert, der im Jänner wegen Drogenhandels zu 18 Monaten Haft verurteilt worden war. Die Berufungsverhandlung soll am Freitag stattfinden.

Es gebe "überwältigende Beweise" dafür, dass Martinović nur in seiner Eigenschaft als Journalist Kontakt zur organisierten Kriminalität gehabt habe, berichtete der Sender Free Europe. Ein Freispruch wäre eine Wohltat für die Freiheit der Medien und die Rechtsstaatlichkeit, wurde Nora Wehofsits vom Europäischen Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) zitiert.

Verfolgung und Einschüchterung

Es sei an der Zeit, die Verfolgung und Einschüchterung von Investigativjournalisten einzustellen. Sollte die Haftstrafe bestätigt werden, würde Martinović zum einzigen inhaftierten Journalisten der gesamten EU- und Balkanregion werden.

Martinović war im Oktober 2015 festgenommen worden, 15 Monate später wurde er vorübergehend auf freien Fuß gesetzt. Der Journalist war im September 2018 mit dem Peter-Mackler-Preis für besonderen Mut und Ethik im Journalismus ausgezeichnet worden. Seine Recherchen nach dem Kosovo-Krieg hätten maßgeblich zur Enthüllung von Kriegsverbrechen und Drogenhandel in den Balkanstaaten beigetragen, hieß es in der Begründung. Der Preis wird seit 2009 jährlich in Erinnerung an den amerikanischen AFP-Journalisten Peter Mackler vergeben. (APA, 10.9.2019)