Seit Monaten streiten Gewerkschaft und Arbeitgeber um einen Branchenkollektivvertrag. Die AUA sieht keine "Notwendigkeit für eine Betriebsversammlung mit Betriebsstörung".

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Wien – Die am Mittwoch in Wien geplanten Betriebsversammlungen bei AUA, Eurowings Europe, Laudamotion und Level haben auch Auswirkungen auf den Flugverkehr. Die AUA habe bereits vorsorglich 24 Flüge gestrichen, das trifft rund 1.500 Passagiere, teilte die Fluglinie mit. Weitere Flugstreichungen und -verspätungen könnten nicht ausgeschlossen werden.

Die AUA hat den Angaben zufolge ein Ersatzflugprogramm organisiert, bei dem vor allem jene Flüge aus dem Programm genommen wurden, die leicht umbuchbar sind, etwa nach Frankfurt, Hamburg oder Berlin. Langstrecken und Ferienflüge würden gesondert abgesichert, so die Fluglinie. Wo immer möglich, sollen auf den Folgeflügen größere Flugzeuge eingesetzt werden.

Level und Lauda erwarten laut dem Luftfahrtportal "Aviation Net" keine Störungen des Flugbetriebs. Die AUA-Konzernschwester Eurowings habe sich bisher nicht zu möglichen Auswirkungen der Betriebsversammlung geäußert, schreibt das Portal.

Monatelanger Streit

Bereits seit Monaten rumort es in der Luftfahrtbranche in Wien zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die Gewerkschaft spricht von Lohn- und Sozialdumping, das aus einem harten Preiskampf der in Wien stationierten Billigfluglinien herrühre. Sie verlangt einen Branchenkollektivvertrag.

Bei der AUA sieht man keine "Notwendigkeit für eine Betriebsversammlung mit Betriebsstörung". Der Bordkollektivvertrag von Austrian Airlines wurde 2018 verhandelt und ist bis 2022 gültig. "Die Aktion der Gewerkschaft trifft daher die Falschen, nämlich vor allem die Kunden eines guten Arbeitgebers", heißt es in einer Stellungnahme der Airline vom Dienstagabend. (APA, 10.9.2019)