Joao Victors Kickerkarriere stand am Scheideweg.

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Joao Victor hat einen gewaltigen Karrieresprung hingelegt. Im Sommer wechselte der Brasilianer vom LASK zum VfL Wolfsburg und glänzt unter Trainer Oliver Glasner in der deutschen Bundesliga.

Dabei sah es vor zwei Jahren noch so aus, als sei die Karriere des 25-Jährigen als Profikicker vorzeitig beendet. Beim Zweitligisten Kapfenberg unter Vertrag, wurde er wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt, nachdem er eine verbotene Tablette gegen Kopfschmerzen eingenommen hatte.

"Ich dachte, meine Fußballlaufbahn ist vorbei. Ich habe die Strafe an einem Sonntag zugestellt bekommen, und am Montag haben meine Mutter und ich nach einem neuen Beruf für mich geschaut. Wir waren zum Beispiel in Supermärkten und haben gefragt, ob ich dort arbeiten kann", sagte Joao Victor der "Sport Bild".

Er ging aber nicht Regale schlichten, sondern zum LASK, der ihn unter Vertrag nahm, die Dopingsperre wurde auf sechs Monate reduziert. "Die Zeit damals hat mich so geprägt, dass ich heute gar keine Medikamente mehr nehme. Wenn ich Kopfschmerzen habe, trinke ich kaltes Wasser und gehe schlafen", sagt der Deutschland-Legionär.

Kapfenberg ist ein hartes Pflaster

Von Brasilien nach Kapfenberg, diesen Schock vergisst er aber nicht. "Als ich nach Kapfenberg kam, ist nicht alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Es war die zweite Liga in Österreich. Ich habe nur tausend Euro im Monat verdient. 600 habe ich nach Hause geschickt. Meine Frau und ich haben von 400 Euro gelebt. Jeder in Brasilien dachte, ich gehe nach Europa und bin superreich. Das war aber nicht so." (red, 11.9.2019)