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Die Autorin Chimamanda Ngozi Adichie steht Patin für den Salzburger Theaterabend.

Foto: Dominic Lipinski/Pool Photo via AP

Chimamanda Ngozi Adichies rede auf der TED-Konferenz 2012

TED

2018 eröffnete Chimamanda Ngozi Adichie mit einer Rede die Frankfurter Buchmesse.

buchmesse

Mit einer Rede wurde die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie 2012 zum Internetstar. Unter dem Titel We Should All Be Feminists erklärte sie, wie sie mit 14 Jahren bei einem Streit mit einem Freund zur "Feministin" wurde. Er warf ihr das Wort abwertend an den Kopf, sie musste es erst im Wörterbuch nachschlagen: Jemand, der für die soziale, wirtschaftliche und politische Gleichstellung von Frauen eintritt.

Das gefiel Chimamanda Ngozi Adichie. Als ihr später gesagt wurde, Feministinnen seien verbittert, weil kein Mann sie heiraten wolle, beschloss sie, sich eine "glückliche Feministin" zu nennen. Adichie hinterfragt zudem die Erziehung von Buben zur Härte und kritisiert das Bild vom Ernährer der Familie, weil es Frauen einschränke und auch Männer unter Druck setze.

Politik und T-Shirts

Adichie ist inzwischen als Rednerin auf Politgipfeln genauso gefragt wie in Harvard. Manche nennen sie eine feministische Ikone. Das Luxuslabel Dior druckte ihren Slogan auf T-Shirts, die Bestseller wurden. Als Aktivistin sieht sich die Politikwissenschafterin und Autorin (Americanah) nicht, doch auch als Bürgerin müsse sie für Gerechtigkeit eintreten. Frauen würden übrigens auch im Westen oft als Körper gesehen, die kontrolliert werden müssten, Stichwort Slutshaming.

Im Salzburger Landestheater ist Adichies Rede nächste Woche Ausgangspunkt für ein Stück in den Kammerspielen. Regisseurin Sarah Henker bedient sich für We Should All Be Feminists auch weiterer Texte zum Thema. Mit Tina Eberhardt, Janina Raspe, Tim Oberließen und Hanno Waldner ist das Ensemble genderausgeglichen besetzt.

Zuletzt forderte Adichie in unserer von einfachen Lügen manipulierten Zeit komplexere Erzählungen – auch über Flüchtende. Es brauche neue Denkweisen, anders ließe sich unsere Welt nicht verstehen. (wurm, 11.9.2019)