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Rettungswesten treiben an der Wasseroberfläche während einer Trainingseinheit der deutschen NGO Sea-Eye.

Foto: Reuters

Berlin – Die evangelische Kirche in Deutschland will ein eigenes Schiff zur Seenotrettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer schicken. Nach gründlicher Prüfung habe man beschlossen, eine entsprechende Resolution des Evangelischen Kirchentags umzusetzen, sagte der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am Donnerstag.

"Es ist mehr als Symbolik, es geht um exemplarisches Handeln. Es werden Menschen im Mittelmeer gerettet", betonte Bedford-Strohm. Die Kirche trete gleichzeitig für eine politische Lösung ein. Nötig sei ein Verteilmechanismus für im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge, damit nicht jedes Mal das "Geschachere" um ihre Verteilung beginne. Die Kirche kümmere sich seit Jahrzehnten durch ihr Engagement etwa in Afrika um die Bekämpfung von Fluchtursachen.

Neuer Trägerverein

Laut Bedford-Strohm wird die EKD das Rettungsschiff nicht selbst betreiben, dazu soll ein Trägerverein gegründet werden. Nötig sei eine intensive Vorbereitung. Für den Kauf des Schiffes gebe es Sondierungen, dieses werde man umbauen müssen. Das alles werde Monate dauern.

Der EKD-Ratsvorsitzende forderte, die Kriminalisierung von Seenotrettern zu beenden. "Wer Menschen vor dem Ertrinken rettet, darf nicht kriminalisiert werden." Zudem solle die staatliche Seenotrettung im Mittelmeer wiederaufgenommen werden. (APA, 12.9.2019)