Das progressive Gendersternchen oder das Maskulinum für alle – die Stadt Salzburg will beides.
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Die Stadt Salzburg verzichtet in ihrer internen schriftlichen Kommunikation auf geschlechtsneutrale Formulierungen. Bei Presseaussendungen und anderen Schriftstücken für die Kommunikation nach außen werden hingegen gendergerechte Formulierungen verwendet. Magistratsdirektor Martin Floss bestätigte einen diesbezüglichen Bericht der Salzburger "Krone". Das sei allerdings nichts Neues. Der Verzicht auf geschlechtergerechte Formulierungen wie das Binnen-I sei der "leichteren Lesbarkeit wegen" schon seit "mehreren Jahren Praxis", sagte Floss den "Salzburger Nachrichten".

Der Satz "Um die leichte Lesbarkeit dieser Dienstanordnung sicherzustellen, bezieht sich bei personenbezogenen Bezeichnungen die männliche Form auf alle Geschlechter" wird laut Floss auf seinen Auftrag hin schon seit längerem in Dienstanordnungen geschrieben – und diese übliche Praxis hat laut Floss im Magistrat bisher auch keine Wellen geschlagen.

Sternchen nach außen hin

Presseaussendungen der Stadt Salzburg werden hingegen geschlechtergerecht formuliert. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Stadt in ihrer Kommunikation nach außen zu einer neueren und weit weniger verbreiteten Methode der geschlechtergerechten Schreibweise als dem Binnen-I greift, nämlich dem Gendersternchen. In einer Aussendung vom 11. September zur Bäderbilanz wird durchgehend von "Besucher*innen" geschrieben. Und in einer anderen, ebenfalls vom 11. September, wird sogar bei der Abkürzung von "Stadträtin" das Gendersternchen eingesetzt: StR*in. Das Gendersternchen soll nicht nur das männliche und weibliche Geschlecht, sondern auch nichtbinäre Geschlechtsidentitäten wie inter- oder transsexuelle Menschen benennen.

Moderne Kommunikation

"Es gab immer viele Initiativen im Haus, die das Thema gerechte Sprache betreffen", sagt Eva Spießberger, Leiterin des Büros für Diversität der Stadt Salzburg, zum STANDARD. Dabei gehe es nicht nur um gendergerechte Sprache, sondern auch um eine einfache und leichte Sprache, um verständliche Kommunikation. "Dennoch bildet Kommunikation Realität ab, und diese Realität sollte im Jahr 2019 nicht so aussehen, dass nur Männer sprachlich repräsentiert sind", sagt Spießberger zu den Leitlinien zur internen Kommunikation. (red, 12.9.2019)