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Hassa bint Salmans Anwalt Emmanuel Moyne bei Gericht.

Foto: AP / Michael Euler

Paris – Die saudische Prinzessin Hassa bint Salman ist am Donnerstag in Paris zu einer bedingten Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Die Schwester des Kronprinzen Mohammed bin Salman, der als starker Mann im Königreich gilt, sei der Komplizenschaft in einem Fall der Freiheitsberaubung und auch der "Gewalt mit einer Waffe" schuldig. Der Kläger, der Handwerker Ashraf Eid, hatte behauptet, auf Geheiß der Prinzessin geschlagen und von ihr gedemütigt und beleidigt worden zu sein.

Auslöser war laut Anklage ein harmloses Foto: Eid sollte im September 2016 Reparaturen in der luxuriösen Wohnung der Prinzessin in der Avenue Foch im Pariser Westen ausführen. Nach eigenen Angaben machte er ein Bild des Badezimmers, in dem er ein Waschbecken reparieren sollte. Die Prinzessin, die in diesem Moment das Bad betrat, habe ihm vorgeworfen, Abzüge ihres Spiegelbilds zu machen, um sie an die Presse zu verkaufen.

"Dieser Hund muss getötet werden"

Eid beschrieb den Ermittlern, wie die Prinzessin ihren Leibwächter anwies, ihn zu schlagen. "Dieser Hund muss getötet werden, er verdient es nicht zu leben", habe Hassa bint Salman gesagt, zitierte die Zeitschrift "Le Point" den Handwerker. Außerdem habe er sich mit gefesselten Händen niederknien und die Füße der Prinzessin küssen müssen. Erst nach Stunden habe er die Wohnung wieder verlassen dürfen.

Die Schwester des mächtigen saudi-arabischen Thronfolgers wurde wegen des Vorfalls seit Dezember 2017 mit französischem Haftbefehl gesucht, zum Prozess erschien sie nicht. Die Anklage lautete auf Anstiftung zur körperlichen Gewalt und zur Freiheitsberaubung. Zudem warf ihr der Handwerker Diebstahl vor, weil sie ihm sein Handy weggenommen haben soll. (red, Reuters, APA, 12.9.2019)