147 Apartments für Studierende und 166 Apartments für Geschäftsreisende entstehen am Ungar-Platz.

Visualisierung: JAMJAM/GBI

In Wien leben fast 200.000 Studierende, damit ist die Bundeshauptstadt auch die größte Studentenstadt im deutschsprachigen Raum. Dass damit auch ein hoher Bedarf an Wohnraum für Studierende einhergeht, liegt auf der Hand.

Neben einigen Projekten von gemeinnützigen Bauträgern drängen deshalb schon seit einigen Jahren auch immer mehr gewinnorientierte Anbieter auf den Markt, in jüngster Vergangenheit ist das studentische Wohnen auch eine sogenannte Assetklasse für Investoren geworden. Spezielle Immobilienfonds wurden auf den Markt gebracht.

Square Two geht an den Start

Und diese institutionellen Investoren haben sich in Wien zuletzt einige Projekte einverleibt. Etwa das größte Studierendenwohnhaus Österreichs, das die S+B Gruppe beim Praterstern soeben fertigstellt; es wurde von The Student Hotel erworben. Auf der Donauplatte baut S+B auch schon am DC Tower 3, der ebenfalls ein Wohnhochhaus für Studierende wird und von US-Investor Greystar gekauft wurde.

Neu in der Liste ist das Objekt Square Two, das die deutsche GBI AG gemeinsam mit der österreichischen Strabag Real Estate am Leopold-Ungar-Platz im 19. Bezirk und damit bei der Endstation der U4 errichtet. Es wird elf Stockwerke haben und damit das unmittelbar daneben befindliche, bereits fertiggestellte Bürogebäude Square One überragen.

Ein Haus, zwei Konzepte

Die GBI AG hat in Wien bereits mehrere Häuser fertiggestellt. Direkt beim Hauptbahnhof wurde ein "Smartments Business"-Haus gebaut, im nahen Sonnwendviertel ein "Smartments Student"-Studentenwohnhaus. Im Square Two sollen die beiden Konzepte nun kombiniert werden: Von den 313 Apartments werden 147 für Studierende und Auszubildende und 166 für Geschäftsreisende zur Verfügung stehen, jeweils in eigenen Gebäudeteilen. Studierende werden auf 17 m² bis 23 m² wohnen können, die "Smartments Business"-Wohunungen bieten 19 m² bis 31 m² Platz.

Der Standort sei hervorragend für beide Nutzungen geeignet, sagt Karl-Heinz Daurer, Chef der GBI-Projektentwicklung in Österreich. Denn einerseits befänden sich in der Muthgasse diverse Hochschuleinrichtungen, etwa von der Boku, andererseits seien auch zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen Life Sciences und Kommunikation in der Umgebung angesiedelt. Insofern habe das Projekt "Vorbildcharakter". Im Erdgeschoß sind Geschäftsflächen vorgesehen. Die Fertigstellung ist für 2021 geplant.

Käufer ist Catella

Auch die Baugenehmigung liegt vor, und deshalb konnten die Entwickler das noch nicht errichtete Gebäude auch bereits verkaufen. Es geht nach Fertigstellung an den deutschen Immobilienfonds Catella European Student Housing Fund, der auch schon das "Smartments Student"-Gebäude gekauft hat, das die GBI AG im Herbst 2018 im Sonnwendviertel fertiggestellt hat – und zwar ebenfalls noch vor Baustart. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.

In Graz baut die GBI gerade ein "Smartments Student"-Haus mit 187 Zimmern am Hauptbahnhof, die Fertigstellung ist für April/Mai 2020 geplant. Auch dieses Haus wurde von der Catella erworben, allerdings nicht für den eigenen Fonds, sondern für ein süddeutsches Versorgungswerk. (Martin Putschögl, 13.9.2019)